Donnerstag, 15. November 2012

Sekt und Stromausfall

Wow, so einen Arbeitstechnisch entspannten Tag hatte ich hier schon lange nicht mehr... In ganz München war heute Morgen Stromausfall, auch hier bei uns, und infolgedessen hat es uns den Router zerschossen. Und nu'?
Tja, jetzt kann der Großteil von uns nicht arbeiten, da unsere Programme übers Internet und den Hauptserver laufen. Und das streikt alles. Bis zu einer Woche kann es dauern bis alles wieder läuft- jippi! Mit anderen Worten, es läuft alles ganz entspannt, eben haben wir erstmal mit Sekt auf die bestandene Prüfung einer Kollegin angestoßen. Wunderbar! Also mir geht es hier heute ganz gut, sehr gechillt und locker :)

Dienstag, 13. November 2012

Noch was...

Momentan nehme ich an einer Challenge zum abnehmen teil, was eine super Motivation ist! Die Challenge wurde ins Leben gerufen von Meia, und was mir besonders gefällt ist, das es nicht darum geht einen Gewinner zu küren. Jeden Sonntag geben wir unser Gewicht ab, bis Ende November. Dabei werden jedes Mal die 3 die am meisten abgespeckt haben hervorgehoben! Ich hab zwar schon wieder leider 100g zugenommen, aber... Naja! Immerhin bin ich endlich unter 63... Nächstes Ziel ist die 61!!!

Montag, 12. November 2012

Kaffee, schwarz

Ich bin so müde Montagmorgen, sitze erstmal 10 Minuten lethargisch rum und starre den Bildschirm an. Irgendwann raffe ich mich auf und steige die Stufen hinauf zur Caffeteria, die eigentlich nur aus 2 Kaffeeautomaten bestehen. Immer die Treppen nehmen, ermahne ich mich, verbrennt alles Kalorien. Wieder im Büro sehe ich genervt das meine Kollegin schon da ist und seufze innerlich. Das Mädchen hat den IQ eines Laubfrosches und guckt auch so. Schnell trinke ich meinen heißen, schwarzen 40ct Kaffee um endlich munter zu werden. Uargh, es schüttelt mich von dem Getränk, aber gleichzeitig liebe ich es auch.

Im Spiegel des Waschraumes betrachte ich mich kritisch. Insgesamt schon 2.3kg abgenommen. Ob man es sieht? Als jemand hereinkommt flüchte ich schnell.

Samstag, 10. November 2012

Wochenende...

Oh mein Gott, endlich ist es Samstag!!
In letzter Zeit bin ich unglaublich erschöpft, wenn ich "nach Hause" komme, oder wie auch immer ich mein Zimmer hier nennen kann, habe ich keinen Elan mehr irgendetwas zu tun. Ich schreibe noch mit L. oder telefoniere, rekapituliere den Tag mit Lace und mache mich Bettfertig. Und dann schlafe ich. Nicht!
Eigentlich kann ich kaum noch schlafen, obwohl ich so müde bin. Lace meinte, das wäre wohl psychisch bedingt, und ich denke sie hat Recht. Ich fühle mich hier nicht wohl und denke jeden Tag daran wie ich hier wegkommen könne. Irgendwie muss sich das ja äußern.

Verflucht, es muss so langweilig für euch sein jeden Post nur davon zu lesen wie ich über München jammere. Deshalb ist es genug heute, und ich will euch von ein paar tollen Sachen erzählen.
Mit Lacey, meinen wundertollsten Twin schreibe ich jetzt eigentlich immer den ganzen Tag und es hilft wirklich sich gegenseitig zu motivieren! Aber auch, um einfach jemanden sein Herz auszuschütten ohne dafür verurteilt zu werden... Und es war sie, die eine Lösung für mein Schlafproblem gefunden hat- und seit 3-4 Nächten schlafe ich tatsächlich für mehr als 4 Stunden!

Außerdem gibt es natürlich auch noch die schönen Seiten: alle 2 Wochen fahre ich nach Hause, und dann hole ich etwas der verlorenen Zeit mit meinen Mädels und L. nach. Letztes Mal war es besonders schön, da ich 4 ganze Tage in Erfurt bleiben konnte. Also haben wir uns zum Frühstück getroffen, war mit den Mädels shoppen und tanzen, mit Lukas hab ich gekocht und... Naja Pärchensachen halt :) Zum ersten Mal bin ich in der Disco zum Tanzen aufgefordert worden- OMG sowas passiert mir sonst nie!

Außerdem läuft es grad ganz gut mit der Diät, aber darüber will ich endlich mal wieder was auf der entsprechenden Seite schreiben. Nur soviel: nachdem ich wieder total versagt hab zeigte die Waage heute Morgen eine liebliche 63,2! Haah, wenn ich weiter durchhalte kann ich vielleicht das erste Mal seit Monaten endlich wie doofe 3 loswerden...

Nun ihr Süßen, ich hoffe euch hat dieser Zwischenbericht gefallen, ich habe bereits fleißig Texte für euch verfasst die bald folgen werden!

:*

Dienstag, 6. November 2012

Wäre der Zug doch nur so leer wie mein Aku

Der Zug wird wieder schneller, mit den vorbeifliegenden Lichtern kommt es mir beinah so vor als würde ich fliegen. Bis ich in meinem Sitz umhergeworfen werde. 25 Minuten Verspätung die eingeholt werden müssen und der Zugführer gibt ordentlich Gas.
Mein Herz schlägt währeddessen bis zum Hals und ich bin dankbar für die Ablenkung: wenn kein Wunder passiert werde ich meinen Anschlusszug verpassen und in Würzburg stranden.
So muss ich nicht mit den Gedanken beschäftigen die mir die Tränen in die Augen treiben und mir die Brust zu lähmen scheinen, die Gedanken an den kurzen Abschied.

Montag, 29. Oktober 2012

burried in a hole

Hey all ihr Lieben...

wie lange ist es her, seit ich das letzte Mal meine Worte an euch gerichtet habe?
Viel zu lange, sicherlich.
Aber... Was hätte ich schreiben sollen? Nun, dieser Punkt ist gelogen. Zu schreiben gab es einiges, meine Ausbildung, das neue Leben in München, wie geht es mit meiner Diät voran und was ist eigentlich mit meinem Freund, 400km entfernt?
Richtig, das sind alles Dinge von denen ich euch hätte berichten können- und es doch nicht getan habe. Warum?

Diese Frage habe ich bisher verdrängt, bis heute, dreiviertel 2 Uhr morgens, als die Gedanken und Schreie in meinem Kopf nicht mehr zur Ruhe kommen wollten und sich nicht mehr besänftigen liesen durch dröhnende Musik und beschichtigende Worte an mich selbst. Bis heute, wo ich mir eingestehen muss: Ich bin am Ende.
Dieser eine, kleine Moment, in dem ich die Stellenanzeige las und mir dachte: "Wow, da bewerbe ich mich."
All die darauf folgenden Wochen, in denen ich dumm genug war zu glauben, das diese spontane Entscheidung die Erfüllung meiner Wünsche sein könnte, die Zukunft mit ihm, eine gute Ausbildung, endlich eine Heimat, angekommen sein. Die Wochen, in denen ich Stellenangebote ablehnte in Erfurt, um die ich jetzt bettle um meinem Leben wieder einen Hauch von Glück zu geben.
All das hat mich hierher geführt, zu diesem Moment ich dem ich realisiere das ich die Zeit nicht mehr umkehren kann. Zu diesem Moment, in dem ich in einem zu kleinen Zimmer sitze, vollgestopft mit hässlichen Möbeln in die ich meine Habseligkeiten gepresst habe. Wo sich Klamotten auf dem ewig kalten, vom Generationen von Mädchen abgenutzen Linoleumboden stauen und mein PC zwischen schmutzigen Geschirr steht. Wo ich mich nach dem waschen in der schimmligen Dusche schmutziger fühle als zuvor, und mich Asseln auf dem Flur begrüßen.

Gehe ich vor die Tür, ergreift mich sofort Panik. Mir begegnen nur feindselige Gesichter, wenn ich mich verlaufe hilft mir niemand, niemand hat Zeit meine Frage nach dem Weg zu beantworten. Will ich etwas essen, verkrampft sich mein Magen, weil ich genau weiß dass das Geld nicht bis zum Monatsende reichen wird. Ich bekomme keine Luft in den verstopften Straßen, die erfüllt sind von Schreien, Gebrüll in fremden Sprachen, den zerreißenden Klingeln der Straßenbahnen die ich nicht so nennen darf und dem niemals endenden Hupend der abermillionen Autos.

Nun, wer es bis hierher ausgehalten hat: euch interessiert mein Liebesleben?
Mich auch. Seit Tagen lügen wir aneinander vorbei: "Wir schaffen das. Wir stehen alles durch. Ich liebe dich mehr als alles andere, die Distanz kann uns nichts anhaben."
Aha. Und warum fühlt es sich so grausam an, diese Worte zu hören? Warum habe ich das Gefühl das wir uns mehr und mehr entfernen? 2 Jahre und ein Monat verbinden uns und 3 Jahre können uns trennen. Nach jeder Heimfahrt heule ich hemmungsloser im Zug, die Schaffer sind immer die selben und erkundigen sich nicht mal mehr ob ich etwas brauche, Ja, ich brauche etwas, aber nicht von euch.

Halt bekomme ich nurnoch durch 3 Dinge, die mir das Leben erträglicher machen:
  • Mein geliebter Twin Lace, die mir immer Kraft gibt, vielleicht ohne es zu merken, der ich mein Herz ausschütten kann oder auch einfach nur zuhören wenn ich es brauche. Die mich nicht verurteilt weil ich wieder versage, sondern mich aufbaut und zu mir steht.
  • Die Ausbildung, die erfüllender nicht sein könnte. Während der Arbeit lache ich, die Kollegen und Richter verfallen meinem "Charme" und schicken mich früher nach Hause, weil ich ja so fleißig und zuvorkommend bin.
  • Und zu guterletzt: Hoffnung. Es bleibt mir eine winzig kleine Chance. Ich habe mich in Erfurt für die selbe Ausbildung beworben wie ich sie hier mache, auch an einem Bundesgericht. Was mir die Hoffnung gibt ist, das sich selbst in München nur 10 Leute auf die 2 Stellen beworben haben und davon nur 3 intelligent genug waren um eingeladen zu wären. Außerdem ist der Beruf noch recht unbekannt, es gibt ihn erst seit knapp 10 Jahren und die Bewerbungsfrist endet bereits übermorgen, wo noch niemand daran denkt sich zu bewerben- hoffe ich, und sagt mir meine eigene Realschulerfahrung.

Nun, wenn ihr es tatsächlich bis hierher ausgehalten habt: Danke!!!
Ihr könnt nicht erahnen was es mir bedeutet, das sich jemand für mein selbstgemachtes Disaster interessiert und sich nicht angeekelt abwendet und sagt: "Hör auf zu jammern!!"
Ihr gebt mir mehr Kraft als ich geahnt hätte- weshalb ich wieder mehr bloggen werde, denn jedesmal wenn ich es nicht tue scheine ich in ein dunkles Loch zu versinken. Nun eine gute Nacht meine geliebten Leser, und nochmals Merci!

Sonntag, 23. September 2012

Dunkelheit vor den Fenstern

Durch das hell erleuchtete Innere des ICE kann ich nicht nach draußen Blicken. Nur manchmal saust die Silhouette eines Bahnhofs vorbei, schneller als ich den Namen lesen könnte. Meine erste Heimfahrt liegt hinter mir, die erste von vielen, aber sie ist noch nicht vorbei. Am Freitag musste ich mit dem Taxi eine Stunde nach Hause fahren, da sich ein Selbstmörder vor den Zug geworfen hat und wir somit umgeleitet wurden.
Jetzt tönt die Stimme des Schaffners durch den Zug, doch ich melde mich nicht bei der Frage nach zugestiegenen. Ich sitze schon seit Stunden im Zug. Neben mir schläft eine junge Frau und die langen blonden Haare fallen ihr über das Gesicht, der Kopf ist ihr an die Scheibe gesunken. Obwohl sie nicht geschminkt ist und unauffällige Kleidung trägt, bin ich fasziniert. Ihre Miene ist so friedlich, so... frei von allen bösen Dingen die durch die Welt gehen. Am liebsten würde ich ein Foto machen.
Doch ich wende mich wieder ab, kehre zurück zu dem Laptop auf meinem Schoß und schreibe weiter. Ein "plopp" ertönt aus meinen Kopfhörern, L. hat mir geschrieben. Trotz der Uhrzeit ist ernoch wach und begleitet mich sozusagen durch die lange Fahrt. Am liebsten würde ich die Augen schließen, ebenso schlafen, doch ich kann irgendwie nicht.
 In Erfurt habe ich meinen Personalausweiß und die Bankkarte liegen lassen, und könnte mir dafür in den Hintern beißen. Natürlich habe ich auch kein Geld mehr in der Tasche bis auf 2 Euro.
Der Zug wirft mich in meinem Sitz hin und her, ein paar wenige Lichter rauschen vorbei. Bis auf das Gerumpel der Motoren ist nichts zu hören, nur wenige verhaltene Gespräche dringen durch das Abteil. Und so gebe ich mich wieder völlig dem besonderen Gefühl hin durch die Landschaft zu rasen, die jetzt jedoch nicht zu erkennen ist sondern nur wie ein schwarzes Tuch neben uns her fließt...

Samstag, 15. September 2012

Here's Hugo

Wein, Holunderblüte und Minze. Mein Abendbrot für heute.
Nein, Spaß... Soviel Disziplin hab ich am Wochenende nie, vor allem wenn ich allein bin. Und das bin ich zur Zeit ja nunmal andauernd.

Irgendwie fühle ich mich auch nach 2 Wochen hier nicht im mindesten heimisch. Meine Freunde sagen mir immer, ich solle geduldig sein, das komme schon alles noch. Ich würde ihnen gern glauben, hätte ich nicht diese eigenschaft mich überall und sofort zu Hause zu fühlen. Bei meinen Freunden frage ich nicht mal mehr nach einem Glas oder etwas zu essen, ich nehme mir einfach, wie ich es überall mache wo ich mich wohlfühle.

Nun sitze ich hier mit meinem Hugo, einen halben Liter habe ich schon intus, und die Welt wird endlich plüschiger. Mein Körper fühlt sich warm an, meine Fingerspitzen kribbeln und meine Gedanken sind nicht fähig sich für eine Richtung zu entscheiden. Mein Zimmer ist erstaunlich sauber, bis auf das Geschirr im Waschbecken,doch mein Blick kann sich an nichts festhalten, schweift ruhelos umher, beim Aufstehen schwanke ich einen Augenblick. Peinlich, denke ich. Früher habe ich puren Beam getrunken, und nach nem halben Liter war noch alles gut. Vor ein paar Tagen saß ich allein in einer Bar, doch die mitleidigen Blicke waren zu unangenehm. Seht sie euch an, sie muss allein hier sitzen, hat wohl keine Freunde. Die einzige Person hier die ich kenne im meinem Alter ist meine Kollegin- und eher würde ich nie wieder in eine Bar gehen.

Es tut mir Leid, ich bin heute in Jammer-Stimmung, und das obwohl ich in 6 Tagen endlich meine erste Heimfahrt habe, doch ich habe jetzt schon Angst vor dem erneuten Abschied. Deshalb betrinke ich mich jetzt weiter, um hoffentlich für einen Abend die Gedanken loswerden zu können.

Gestern war ich auf einem Flohmarkt, was wirklich schön war. Hier noch Bilder von meinen neu erbeuteten Schätzen für euch. Ich habe diesen wunderschönen grün/blauen Gürtel für 2 Euro bekommen, und er passt wie angegossen. Außerdem habe ich die 2 Taschenuhren gekauft, für zusammen 30 Euro, 5 Euro Rabatt habe ich bekommen weil ich beide genommen habe, also für jede nur 15 Euro! Die silberne bekommt mein Schatz zum Geburtstag, es muss nur eine neue Batterie rein. Die andere ist für mich, ich fand den kleinen Vogel so süß, und auch das Innere ist wunderschön. Auf der Rückseite ist sie auch noch wunderbar graviert. Erst später habe ich bemerkt das es der Spotttölpel von "Die Tribute von Panem" ist, was mich aber nicht stört da ich die Bücher verschlungen habe.

Samstag, 8. September 2012

Tritt nochmal drauf... warum auch nicht.

"Und, wie war es gestern?"
"Ganz lustig, habe F.'s Klassenkameraden kennengelernt, und bin dann erst früh um 6 zu F. weil ich T noch zum Zug gebracht habe."
Sofort fühlt es sich an, als würde mir die Brust explodieren. Ich habe nie gedacht oder verlangt das sein Leben aufhört wenn ich umziehe, aber... Das er es so genießt, ist dann doch mehr als ich in meiner Einsamkeit verkraften kann. Wenn wir unterwegs waren, wollte er um 1 schon nach Hause, war so müde das er sofort in Bett fiel und einschlief. Kaum bin ich weg, mutiert er zum Partyboy, der bis um 6 weg ist und andere Mädchen zum Zug bringt...  Aha. Ich versuche näher darauf einzugehen, vorsichtig, aber er antwortet nicht mehr.
"Entschuldige, die Kaffeemaschine ist übergelaufen." Ich weiß das er keinen Kaffee trinkt. Er liebt Tee.
"Ich habe extra für dich Beam-Cola getrunken" Ja. Irgendwie besänftigt mich das nicht. Aber ich will keinen Streit vom Zaun brechen, antworte zwar knapp, aber nicht zickig. Trotzdem reagiert er ungehalten, als ich frage ob er vielleicht noch schlafen will, wenn er solange weg war.
"Ich bin nicht müde. Wieso glaubst du mir nicht?"
"Ich habe nie behauptet das ich dir nicht glaube."
"Für mich klang das jetzt aber so."Wir verbringen noch ein paar Minuten mit belanglosen Geplauder, bevor er sich entschuldigt und skype ausmacht. Hm.
Es fühlt sich alles komisch an und ich kann nicht erklären warum. Irgendwas ist anders als sonst. Er ist wie ein Fremder für mich, nicht wie mein Freund, der sonst von unserer gemeinsamen Zukunft erzählt.

Ich heule minutenlang, bis ich irgendwann erschöpft auf dem Bett liege und ins Leere starre. Er meinte, er wäre etwa eine halbe Stunde weg, nach einer Stunde schreibe ich ihn nochmal an. Doch er ist immernoch off.
"Wenn du nochmal Lust hast zu schreiben, kannst du mich ja anklingeln" schreibe ich, und schicke noch einen Kuss-Smiley hinterher.

3 Stunden später sitze ich durch Zufall gerade am Laptop als die Meldung kommt "L. ist online."
Ich bin gespannt, hab mich selbst auf Offline gestellt, er sieht also nicht das ich mitbekomme das er online ist. Ich warte, sehe wie meine Nachricht zugestellt wird. Gleich ruft er an, denke ich. Doch alles was passiert ist, das er wieder offline geht. Kein Anruf, keine Nachricht. Nichts.

Ohne das ich es will, keuche ich auf. In meiner Brust breitet sich ein dumpfer Schmerz aus, als würde mein Herz zu stark schlagen, wie ein Vorschlaghammer. Zu viel, zu viel Gefühl, ich atme schwer. Oh Gott, es tut so weh. Ich will nicht glauben das es ihm egal ist. Ich will das er weiß wie sehr es wehtut. Doch ich mache nichts, kann nichts mehr machen, weil die Tränen mich überwältigen bis ich einfach vom Stuhl rutsche und auf dem Boden liegen bleibe. Ist ja auch egal.

Samstag, 1. September 2012

Durch leere Flure

An jeder Tür steht ein Name, auf einem kleinem Schild unter der Zimmernummer. Wenn ich ins Bad gehe, oder in die Küche oder wohin auch immer, sehe ich nur diese Namen, die verschlossenen Türen, und denke darüber nach wie traurig es ist, das ich keine Bilder zu den Namen habe.
Es ist zeitweilig beinah unheimlich still. Wie kann es in einem Haus mit 325 Mädchen nur so still sein?
Nur manchmal hört man eine Tür sich schließen, die Spülung oder einen Föhn, ein fernes Lachen das in den Fluren verhallt... Von Tag zu Tag, seit Donnerstag liege ich im Bett, oder sitze am Laptop. Beobachte nur wie der Regen mal dichter, mal leichter wird, doch nie versiegt er ganz.
Einmal am Tag zwinge ich mich, hinauszugehen, wandere durch Münchens überfüllte Straßen, wo mich nur gleichgültige, gehetzte oder gar feindselige Grimassen anblicken. Trotz der schöne  Altstadt wirkt alles grau auf mich, trotz der vielen Menschen immernoch leer, weil ich allein bin, kenne niemanden.

Das einzig gute ist, das ich meinen Appetit verloren habe. Von essen, das ich zuhause in mich hinuntergeschlungen hätte und immernoch nach mehr gegiert hätte, wird mir nun regelrecht übel. Meine Verdauung ist im Arsch, ich kann nichts bei mir behalten. Hoffentlich wird es nun auch wieder etwas mit dem abhnehmen, zumal das Wohnheim über ein eigenes kleines Fitness-Studio verfügt. Welches ich hoffentlich oft nutzen kann.
Nur habe ich keine Waage mehr, die ist zuhause geblieben...
Da ich ohnehin nicht viel Geld zur verfügung habe, überlege ich, entweder nochmals das Ana-Bootcamp, oder das 19-Tage-Fasten  zu versuchen? Da ich ohnehin appetitlos bin, sollte das ja keine große Herausforderung sein, oder?

 PS. Zu rauchen habe ich auch wieder angefangen...

Mittwoch, 29. August 2012

Heimat und neue Pläne

Er ist fast vorbei. Mein letzter Tag in der Stadt, in der ich mein gesamtes Leben verbracht habe; die besten und schlimmsten Momente, wo jede Straßenecke von Erinnerungen getränkt ist. Dort war unser erstes Date. An dieser Haltestelle der erste Kuss. Hier habe ich erfahren, das meine beste Freundin mich fallen gelassen hat. Hier habe ich die Suppe gekauf, die ich so liebe. Auf diesem Berg habe ich heimlich geraucht wenn alles zuviel wurde. Hier das erste Mal besoffen auf offener Straße getanzt... Es könnte unendlich lang so weiter gehen.
Und von jetzt an werde ich immer als Gast hierher kommen, alle meine Sachen, die geliebten Bücher und Fotos von Freunden immer 400km entfernt. Genauso wie er, den ich mehr liebe als ich es je hätte erahnen können.

Ich habe ein Abschiedsgeschenk für ihn gemacht, eine Baum aus Ton, aber die Geschichte dahinter ist komplexer.

Nun... jetzt sitze ich also hier, zwischen Kartons und Tüten gefüllt mit meinen Habseligkeiten, und erwarte klopfenden Herzens den morgigen Tag, den ich nun so oder so nicht mehr entkommen kann, mit lauter neuen Plänen im Kopf...  Ich überlege zum Beispiel, nach einem Jahr die Ausbildung hier weiterzuführen, in der Universitätsbibliothek oder dem Landtag. Aber das wird die Zeit zeigen.

Jetzt packe ich erstmal die letzten Sachen ein, wie Nagellackentferner und Töpfe.

Donnerstag, 23. August 2012

Ich weine nicht, mein auge sabbert.

"schatz, weinst du?" fragt er, als er plötzlich aufwacht.
"nein" sage ich und atme flach.
"du weißt, das ich es rausfinde." und betastet meine feuchte Wange.
"mein auge sabbert nur im schlaf."
"bitte erzähl mir was los ist."
Noch bevor ich mit einem Taschentuch in der Hand wieder auf der Bettkante sitze, ist er schonwieder eingeschlafen.
Zumindest kann ich jetzt in Ruhe  weiterheulen.

Sonntag, 19. August 2012

äääh...dumm?!

Das frag ich mich gerade ehrlich. Seit 2 Wochen freue ich mich auf diesen Tag, nurnoch 4 Stunden trennen mich davor, ihn endlich wieder küssen, beühren und hören zu können. Und was mach ich? Ich bekomm aus irgendeinem Grund Panik!! Hä?!
Ich hab vielleicht ne Klatsche... So, jetzt bereite ich schonmal das Abendessen für ihn vor, denn nach insgesamt 7 Stunden unterwegs wird er Hunger haben...

Und mich mit meinem neuen Pinguin beschäftigen :) Ich bin aus irgendeinem Grund total vernarrt in diese putzigen Tierchen, und meine beste Freundin hat mir vorhin ein wirklich unlaublich niedliches Stofftier geschenkt! Sozusagen als Abschiedsgeschenk...
Na gut ihr Süßen, ich musste jetzt einfach nochmal schreiben um mich ein bisschen zu beruhigen, und jetzt mach ich mit erstmal nen Tee, obwohl es hier gerade immernoch sage und schreibe 32°C sind! Aber ich hab gestern noch spontan mit Freunden gefeiert, und bin ziemlich verkatert...
Kuss!

Mal was anderes...

Entgegen meines üblichen Stils schreibe ich euch heute mal keinen ausformulierten Text, sondern... einfach so... Das gibt mir das Gefühl, als würde ich mich mit euch unterhalten :)

Nun ja... was gibt es neues? Mein letzter Monat zu Hause ist beinah vorbei, mein Freund war davon 2 Wochen abwesend, mit seinem besten Freund im Urlaub. Heute kommt er wieder, und ich freue mich so unglaublich! Obwohl ich ein bisschen sauer bin; ich bekomme immer mehr Angst, habe Kisten gepackt, wohne inzwischen in der Abstellkammer weil meine Mum mein großes Zimmer haben wollte, bekomme Zweifel und, und, und... Und er ist nicht da. Es ist nicht so, das ich es ihm nicht gönnen würde, aber... Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl als wäre es ihm egal, was mich nicht gerade positiv auf die Fernbeziehung einstimmt. Wenn er mich jetzt, einen Monat vor Abreise, schon abschreibt... Aber so sollte ich nicht denken! Tja, wenn es da nicht immer diesen verdammten Gegensatz gäbe zwischen dem Herzen und dem Kopf.
Außerdem bin ich mal gespannt ob ihm auffällt, das ich meine Haare gefärbt hab. Vorher waren sie ein Goldblond, jetzt mehr ein dunkles, rötliches Blond... Noch 10 Stunden bis er hier ankommt! Ach verdammt.

Was gibt es nocht? Ah ja, das Abnehmen. Oder in meinem Falle eher das zunehmen. Tatatataaa: ich habe ein neues höchstgewicht erreicht!! Habe mich eben gewogen: 64,5kg! Verfluchte Axt!!!
Okay, man muss sagen das ich schon gefrühstückt habe (1,5 Scheiben Brot und 2 Tassen Kaffee) und Klamotten sowie Brille aufhabe, aber... ich bin dennoch geschockt! Ich könnt kotzen, verdammt. Nein, könnt ich nicht, das ist ja das schlimme, ich kann es nicht.

Also, ich kann euch im Moment kein großes Vorbild sein, nehmt mich eher als Abschreckendes Beispiel, die bei der man sagt: "Oh man, bevor ich so aussehe, bitte erschieß mich!" Aber im Moment habe ich, wenn ich ehrlich bin aber auch keine große Motivation zu Hungern, nicht weil ich zufrieden wäre, um Gottes Willen, nein! Es ist eher so das ich denke: Wofür? Ich bin so oder so hässlich, unbeliebt, und es würde keinen kümmern wie ich aussehe. Nur weil ich schlank werden würde, würde das noch lange nichts an meinem Gesicht ändern...Mein Freund wird ohnehin ein super schlaues, wunderhübsches Mädchen an der Uni finden, die all das hat was er an mir vermisst, und...




Bitte, bitte helft mir, wieder Motivation zu finden!!! Meine ist auf und davon...

Montag, 13. August 2012

Ich verfluche dich, Freibad...

Immer mehr wünschte ich, einfach in dem blauen Wasser das mich umgibt zu verschwinden, abzutauchen, mich auf den Boden setzen und einfach nie nie NIE wieder auftauchen. Selbst im Wasser, wo man doch angeblich schwerelos ist, komme ich mir vor wie ein Walross. Ich wünschte, das kalte Wasser würde das Fett aus meinem schwammigen Körper heraussaugen, das ich es einfach abwaschen könnte... Aber es geht nicht. Wieder heraus aus dem kalten, kalten Nass, bin ich dankbar für die Ausrede mich in mein großes Handtuch zu wickeln. Immer wieder laufen sie vorbei, diese dünnen Mädchen, mit den perfekt passenden H&M-Bikinis, die sie auch in Weiß tragen können ohne das es aufträgt. Mit Haaren, die bis zur Hüfte reichen, großen Sonnenbrillen und diesem Blick der sagt, das sie genau wissen wie sie von neidvollen Blicken verfolgt werden. Zwar will ich nicht zu den Hipstern gehören, meine Szene ist eher der Rockabilly, doch wünsche ich mir so sehr ihre Dosziplin herbei... Die typischen Locken der 40er und 50er Jahre betonen nur mein feistes Gesicht, mit Petticoats sehe ich nur noch fetter aus, und an die Bleistiftröcke brauche ich nicht einmal zu denken.

Und dann sind da noch die Blicke, die er den Mädchen hinterher schickt, meist nur flüchtig, manchmal länger, doch sie sind da. Ich weiß, das er nie untreu werden würde, und das er mich auch mit meinem Gewicht liebt, aber... Ich wünschte, ich wüsste das er bei solchen Körpern denkt: "Wie der von S." und nicht, das ich das genau Gegenteil bin...
Es tut einfach weh, alles.

Samstag, 4. August 2012

Momente der Woche

Du hast so viel zu tun, bevor du morgen 2 Wochen mit deinem besten Freund in den Urlaub fliegst, und trotzdem kommst du noch einmal zu mir. Um mich zu retten, wie du es schon so oft getan hast; du bist einer der wenigen der weiß, wie schlimm meine Spinnen-Phobie wirklich ist, wie ich mich selbst blutig kratze und Heulkrämpfe bekomme. "In deinem Zimmer?" fragst du, und betrittst auf mein Nicken hin den Raum, und schließt die Tür wieder. Ich höre den Staubsauger, wie du extra 5x mit der Hand Unterdruck erzeugst, weil ich sonst Angst habe das die Viecher wieder herauskrabbeln. "Eine habe ich gefunden, aber die zweite nicht. Ich schaue dann nochmal. Brauchst du etwas aus deinem Zimmer?" Es ist so unglaublich lieb von dir, wie du mir ohne zu lachen Unterwäsche, Schlafsachen, wichtige Dokumente und Kleidung für 2 Tage holst, bis meine Mum wieder zurückkommt, weil du genau weißt das ich bis dahin mein Zimmer nicht betreten werde.
Dann nimmst du mich in den Arm, und ich zucke zusammen als du aus Versehen die Stelle berührst, die ich gestern aufgekratzt habe in meiner Panik. "Das wird wohl wieder eine Narbe mehr... Du solltest das wirklich nicht tun, weißt du?" Ja, das weiß ich. Aber nur der Schmerz kann mich von meiner Angst ablenken, mich beruhigen, vor allem wenn ich allein bin. Ich zucke mit den Schultern, weiß nicht was ich sagen soll... Aber das muß ich auch garnicht, weil du mich schon in einen langen Kuss gefangen hast.



Wir liegen auf seinem Bett, es ist viel zu warm außerhalb seines Zimmers, das glücklicherweise im Keller des Hauses liegt. Hier ist es angenehm, so sehr das ich mir sogar eine leichte Decke über die nackten Schultern gelegt habe. Gerade hast er aus der Speisekammer nebenan eine neue Flasche Wasser geholt, und das kühle Nass fühlt sich wundervoll an, wie es meine Kehle hinabrinnt.
Ich kuschle mich wieder in die Kissen, und er legt sich hinter mich, schiebt einen Arm unter meinen Kopf. Ich muss lachen, als er mich mit einem ungeduldigen Laut zu sich heranzieht. "Los, kuscheln!" murrt er, und bereitwillig schmiege ich mich an seinen warmen Körper. Es läuft "How I met your mother" und es ist die Folge in der Ted und Robin sich versprechen, zu heiraten, sollten sie beide bis sie 40 sind niemanden gefunden haben. Ich drehe mich um, und muss ihn unwillkürlich angrinsen: "Machen wir auch so einen Deal? Wir finden uns wieder wenn wir 40 sind, und dann..." ich kann nicht zuende sprechen, denn da beginnt er bereits mich zu kitzeln. Als er mich endlich erlöst, bleibe ich erschöpft liegen und schaue in seine unglaublich blauen Augen, mit den Orangefarbenen Punkten. "Ich würde dich eigentlich schon gern etwas früher heiraten. Nicht?"
Es ist nicht das erste Mal das er so etwas sagt, doch immer wieder bin ich sprachlos. Ohne zu antworten drehe ich mich zu ihm rum, und vergrabe mein lächelndes Gesicht an seinem Hals.



Eine Muschel? Mein erster Gedanke, als ich das helle etwas am Rande des Bürgersteigs sehe. Es sieht tatsächlich aus wie eine große Muschel, nur wie kommt sie hierher? Langsam gehe ich weiter, den Blick auf das mysteriöse Objekt gerichtet. Ich erkenne mehr Details, die hellbraune Marmorierung, die dunklere Unterseite- und... etwas das aus der Muschel herausragt... Ich bleibe stehen. Das etwas ist keine Muschel, es ist ein kleiner Spatz, der tot unter einer großen Eiche liegt. Was ich für die Musterung hielt, waren die dunkleren Federn an der Bauchseite. So zerbrechlich sieht er aus im Tod, nicht mehr leichtfüßig, und frech, jeder Hinweis auf Leben ist schon verschwunden. Noch sind keine Insekten an dem toten Vögelchen, sein Leib ist noch makellos, der kleine Schnabel wirkt viel zu klein, geradezu zierlich, die dünnen Beine, als könnten sie ihn niemals tragen. So zerbrechlich, und traurig, und dennoch perfekt, das kleine Vögelchen.

Sonntag, 29. Juli 2012

Wow, ich wurde getaggt *__*

Okay, das hier ist das erste Mal das ich getaggt wurde, und soll ich ehrlich sein? Ich freue mich gerade wie ein kleines Kind, das unerwartet einen riesen Lolli bekommen hat!

Getaggt wurde ich von Cat, und das Thema ist Zukunft! Hach, wie passend...
http://forbidden-bones.blogspot.de/ Hier ist ihr Blog, schaut mal rein :-*

1. Das erste was mir in den Sinn kam war Angst. Ich habe immer wieder Momente, in denen ich vor lauter Angst vor der Zukunft kaum atmen kann.

2. Mein Wunsch für die Zukunft ist, das ich irgendwann zufrieden mit meinem Mann, 2 Kindern und einer Katze in einem Vorort von Thüringen wohne, das wir genug Geld verdienen um uns keine Sorgen zu machen zu müssen.

3. Meine nähere Zukunft sieht so aus: Ich werde nach München ziehen, in ein Wohnheim mit 250 anderen Mädchen. Direkt am Stachus, was wiederum toll ist. Und eine Ausbildung zum Fachmitarbeiter für Bibliotheken machen.

4. Eigentlich möchte ich viel lieber Archivwesen studieren, habe mich aber zu spät entschieden, und nun sind alle Studienplätze weg.

5. Wenn ich früher an die Zukunft gedacht habe, habe ich nie etwas gesehen. Für mich ist es schon immer etwas surreales gewesen, nichts was ernsthafte Gedanken wert gewesen wäre. Inzwischen ist das anders, weil ich mit meinem Freund das erste Mal etwas hab, das ich nicht verlieren möchte.

6. Mein Freund und ich reden sehr oft über die Zukunft, und dann versprechen wir uns zusammen zu bleiben, die Fernbeziehung zu meistern und irgendwann in dem kleinen Häuschen zu wohnen.

7. Meine Familie setzt mich sehr unter Druck was meine Zukunft angeht, da sie unbedingt wollen das ich etwas werde, am besten Beamte. Unser Zweig gilt als das Schwarze Schaf der Familie, deshalb muss ich das ändern. Für uns, und damit seine Familie mich endlich akzeptiert.

8. Ich stand schon oft an dem Punkt an dem ich dachte, das es nichts erstrebenswertes mehr in der Zukunft gäbe, das mein Leben vorbei sei. Doch so war es nicht, und damit will ich euch sagen: gebt niemals auf, es wartet viel wunderbares in der Zukunft!

 
Die Regeln

1. Du musst schreiben von wem du getaggt wurdest und die Person verlinken.

2. Dann musst du 8 Dinge über das Thema schreiben, dass die Person sich vor dir ausgedacht hat.

3. Tagge dann ein paar weitere Leute.

4. Du solltest ihnen auch Bescheid sagen, damit sie wissen, dass sie mitmachen sollen!

5. Suche dir das Thema aus, was die Leute dann betaggen.
 
Ich tagge: mandelblüte, amélie lou, und Nemo enim potest personam diu ferre
 
das Thema ist: der beste Tag eures Lebens
 
 
Ich freue mich schon auf eure Texte!

Donnerstag, 26. Juli 2012

Bring me somewhere far away...

Ich hasse diese Wutanfälle. Immer wieder, bei der kleinsten Kleinigkeit dreht sie durch, wird cholerisch und stürmt durch die Wohnung, stampft wie ein kleines Kind mit dem Fuß auf.
"Ich dreh dieser Katze eigenhändig den Hals rum, ich schwör's, ich schmeiß das Vieh raus, ist mir scheißegal!"

Alles in meinem Körper spannt sich an, ich kann damit nicht umgehen. Ich sage kein Wort, gehe einfach in ihr Zimmer und beginne die Bettlaken abzuziehen, auf die meine Katze ihr Revier makiert hat. Ich weiß, dass das nicht sonderlich angenehm ist, aber die Katze ist rollig, und das kann man nunmal nicht ändern. Also beginne ich das Bett neu zu beziehen, lege eine Decke unter das Laken, und gebe ihr eine von meinen Decken.
Damit könnte das Problem gelöst sein, aber nein. Natürlich nicht. Ich renne in der Wohnung umher, ohne zu wissen was ich machen soll, weil ich mit diesen Wutanfällen nicht umgehen kann. Ich brauche Harmonie.

Ich schleiche in mein Zimmer, setzte mich auf's Bett und starre auf meine große To-Do Liste auf meinem Schreibtisch: Dinge die ich bis München machen will. Ich will hier weg, so schnell wie möglich. Ich will weg, einfach nur weg. Ich halte mein Handy schon in der Hand, will ihn anrufen, aber im letzten Moment lege ich doch auf. Es ist schon halb 12 Uhr Nachts, ich wette er schläft schon fest. Ich will ihn schon wecken.
In der Wohnung höre ich meine Mutter Geschirr in die Spüle werfen, Flaschen aus dem Weg treten und wie sie die Katze von Tisch wirft. Sie flucht weiter, beschimpft sie mit "Drecksvieh, Mistkrücke" und tritt schließlich auch nach ihr. Ich höre sie mauzen, und der Ton zerreißt mir das Herz. Ich gehe schnell raus, nehme die Katze auf den Arm und murmle ihr beruhigend zu.
Irgendwann werden wir zusammen von hier verschwinden. 3 Jahre muss ich dich mit ihr allein lassen, aber dann sind wir wieder vereint, versprochen.

Sonntag, 22. Juli 2012

Schatten an der Decke

Ich schaue ihnen zu, Tag für Tag, sobald ich allein bin. Nichts motiviert mich, ich müsste packen, 1000 Formulare ausfüllen und abgeben, so  viele Sachen regeln.
Und was mache ich? Ich liege auf dem Bett, unbeweglich, und beobachte die Schatten an der Decke, wie sie sich von Stunde zu Stunde verändern, je nach Wetter und Stand der Sonne, könnte heulen über die Schönheit der sonnengesprenkelten Wände, nur unterbrochen von den Schatten der Blätter des Baumes, der vor meinem Fenster steht.
Sonst mache ich nichts, außer Sachen in mich hineinzustopfen, wahllos, irgendwas. Und immer fetter werde. Mein Kleid, mein wunderschönes Motivationskleid in der 34, in das ich mich vor ein paar Wochen noch mit Mühe und Not quetschen konnte, von dem ich mir schwor das es bald wie angegossen sitzen würde, geht nicht einmal mehr zu.

Ich wache auf, und sofort erinnern mich die Kopfschmerzen an die letzte Nacht, den vielen Alkohol und Tanzen. Er liegt neben mir, einen Arm um meine speckige Tailllie. Er schläft wohl noch.
Aus dem Wohnzimmer dringen Stimmen, ah, meine Mutter telefoniert mit meiner Oma, wie jeden Morgen.
"Ja, und das hat sie immernoch nicht erledigt. Sie hätte schon längst die Sachen ausräumen können, und den restlichen Krempel wegwerfen. Ich meine, wo soll ich ihr Zeug denn dann hinstellen? Ich behalte den Kram ganz bestimmt nicht! Sie geht ja nach München, nicht ich. Ja, und ich könnte jetzt schon kotzen wenn ich an den ersten Monat denke. Was alles bezahlt werden muss, und natürlich bleibt das alles an mir hängen. Nichtmal einen Nebenjob hat sie!"

Ich bemerke nicht, das ich auf die Falten des Bettlakens gestarrt habe, ohne zu blinzeln, bis meine Augen anfangen zu brennen. Meine Hände krallen sich in das Kissen, und ich versuche flach und gleichmäßig zu atmen. Das denkt sie also?
Natürlich, wie immer habe ich es vermasselt. Ich hätte mir schon vor Monaten einen Job suchen sollen, doch wegen des Abiturstreß wollte ich noch warten. Nun sind es nurnoch wenige Wochen bis zum Umzug, und das ist den meisten zu kurz, weshalb sie mich nicht einstellen wollen.
Aber... das sie so denkt... Meine Mutter, von der ich gehofft hatte das sie mich unterstützt, wo sie doch weiß dass das alles schon schwer genug ist, weg aus der Heimat, weg von allem was ich kenne, hin zu einer Stadt, die ich nur 2x gesehen habe.

Ich spüre eine Bewegung neben mir, und er zieht mich an seinen warmen Körper heran. "Ist alles okay? Ich hab's gehört. Geht es dir gut?" Ich spiele die verschlafene, als würde ich gerade aufwachen. "Was? Ich weiß nicht was du meinst. Hast du gut geschlafen?" Um nichts in der Welt will ich zugeben wie sehr mich ihre Worte treffen. Doch er kennt mich zu gut. Sanft lächelt er mich an, mit einem Blick der mir sagt, das ich ihm nichts vormachen kann. Als die Tränen doch noch kommen, zieht er mich fester heran, und hält mich fest.

Samstag, 14. Juli 2012

kennt ihr das? wenn ihr plötzlich.nicht mehr könnt? einen halben liter whiskey habe ich intus... und das schreiben an euch verhindert das ich kotze... oh man, ich wette morgen lösche ich all das.

mädels...

oh man... ich bin gerade auf der abschiedsfeier einer freundin, und sooo betrunken.. langsam nimmt mein alkohol konsum bedenkliche züge an... und genau jetzt vermisse ich meine süße fay...

Donnerstag, 12. Juli 2012

a little gift for you

Hey ihr Süßen! Ihr seid alle so lieb, mitfühlend, gebt mir Kraft und motiviert mich, ohne das ich euch etwas zurückgeben kann, oder eure lieben Worte auch nur verdient hätte.



Darum habe ich mir überlegt, heute etwas zu tun, vor dem ich immer zurückgeschreckt bin: euch etwas sehr persönliches zu zeigen. Mein Herz und meine Gedanken kennt ihr ja bereits durch meine Texte, aber das sind "nur" Worte, ich weiß das viele lieber Bilder sehen. Da ich aber keinerlei Begabung zum fotografieren habe, will ich euch Bilder von der Zeugnisausgabe und dem Abiball zeigen, einfach um euch Einblick zu geben... Ich hoffe, euch gefällt meine kleine Geste.

Nachtrag: Es sind jetzt nur 2 Bilder geworden... Den Rest kann ich euch wirklich nicht zumuten...
Grüße und Küsse!

Dienstag, 10. Juli 2012

alles durchdringender beat

Ich stehe auf der Tanzfläche, habe schon lange die völlige Kontrolle über meinen Körper verloren. Ich bewege mich einfach im Takt der Musik, werfe die Hände in die Luft. Der hämmernde Beat durchdringt jede Zelle meines Körpers, alles um mich herum erscheind diffus, bewegt sich schneller als ich folgen kann. Wundervoll.
Jemand reicht mir eine Zigarette, dankbar nehme ich sie, und ziehe daran. Mit meinem 40er Jahre Schleier den ich immernoch trage, wie der Keira Knightleys aus "Edge of Love" fühle ich mich wie eine Dame dieser Zeit, mit meinen dunkelroten Lippen, der Zigarette und dem Kleid, das ebenfalls aus dieser Zeit stammen könnte.
Zum ersten Mal seit Wochen fühle ich mich wieder wirklich schön, selbstzufrieden. Aber ich weiß, dass das nur vom Alkohol kommt, der heute in Strömen geflossen ist.
Doch wir feiern nicht einfach so. Diffus erinnere ich mich an ein paar Stunden zuvor:

Gelangweilt sitzen wir in der Aula, lauschen den Reden, den Schleimern wie sie den Lehrern für alles danken, wie sehr sie uns doch vermissen werden. Mehr als nur einmal denke ich im Laufe des Abends: "Mädel, halt die Fresse."
Kraft gibt mir nur der Blick über die Schulter, meine beste sitzt schräg hinter mir und wie so oft kann ich ihre Gedanken lesen, sie ist genauso genervt wie ich. Wir werfen uns Blicke zu, schneiden Grimassen. Besonders als die Auszeichnungen kommen, die niemanden überraschen.
Ich gebe zu, ich gönne es keinen von ihnen, weil ich weiß was sie für Menschen sind, das sie die Preise für Außerschulisches Engagement bekommen weil sie niemanden die Chance lassen etwas zu. Immer vorn dabei sein müssen, alles für diese 30 Sekunden Aufmerksamkeit nach der sie lechzen.
Ich lächle bei dem Gedanken an den Inhalt der Mappe in meiner Hand: mein Zeugnis. Es ist besser als ich gedacht habe... und kann an dieser Stelle stolz sagen, das ich mein Abitur mit 1,8 bestanden habe.

Lächelnd wiege ich mich weiter im Takt der Musik, bis ich bemerke das wir vor dem Club auf dem Boden sitzen. Wie sind wir hierher gekommen?
Typen sind bei uns, die ich nicht kenne, dennoch tanzen wir irgendwann Walzer, weil wir am nächsten Tag Abiball haben. Nicht morgen, fällt uns auf, es ist schon um 4 Uhr morgens. Also heute Abend. Wir gehen wieder hinein, und tanzen weiter, Gläser und Flaschen machen die Runde. Bald weiß ich tatsächlich nicht mehr wo ich bin.
Irgendwann wache ich zu Hause auf, meine beste liegt neben mir im Bett. Ich weiß noch das es hell war als wir gegangen sind, der Wecker zeigt 8 Uhr an. Ich stöhne, und lege meinen dröhnenden Schädel wieder zurück. Schlafe augenblicklich wieder ein.

hello again...

Oh mein Gott, ich glaube es nicht, ich habe wieder Internet! Wow, wieder angekommen im 21. Jahrhundert...
Deshalb werde ich die nächsten Tage nutzen wieder mehr zu bloggen, meine Nachrichten im SVZ zu beantworten usw usw... Wie ich all die 2.Acc's vermisst habe!

Die Texte der nächsten Tage sind vielleicht nicht im richtigen zeitlichen Kontext, aber darum geht es ja garnicht, oder?
Okay ihr Süßen, tausend Küsse von mir! Gleich folgt schon der erste Text...

Donnerstag, 5. Juli 2012

Nachtgedanken

Ich schrecke auf. Wieder schrecke ich auf mitten in der Nacht, das Gesicht tränenüberströmt. Nur ein klarer Gedanke den ich zu fassen fähig bin: 2 Monate. Und dann sind sie wieder da, all die Bilder, die ich am Tag nicht zulasse, verdränge. Nur in der Nacht kommen sie zu mir, wenn ich hilflos bin, wehrlos, und sie es vermögen mich so tief zu verletzen wie es es am Tage nicht können.
All die Bilder, genährt von meinen Zweifeln: Ich sehe mich selbst, am Tag nach dem Umzug, wie du mich das letzte Mal küsst, bevor du gehen musst und wir offiziell die Fernbeziehung beginnen. Sehe mich allein auf dem kleinen Bett liegen, weinend. Wie ich versuche dich zu erreichen, dich jedoch immer wieder verpasse. Mich rechnend, wie viel Geld diesen Monat noch bleibt, ob es für ein Zugticket reicht. Sehe mich durch Münchens Straßen laufen, all die Augen die mich sofort als Fremde erkennen. Einkaufen, nur wenig, da ich nicht mehr für uns koche, nurnoch für mich. Und mir wird sofort schlecht bei dem Gedanken an Essen.
Ich muss mich aufsetzten, all die Tränen, die einfach fließen, ohne mein zutun, scheinen mich ersticken zu wollen. Meine Brust bebt unter den Schluchzern die ich mir nicht zugestehen kann, damit niemand etwas hört. Wortlos schreie ich, mein Mund verzerrt, mein Körper verspannt und gekrümmt von Schmerzen, die mich benebeln.
Ich kann nicht mehr. Ich will diese Angst nicht mehr, jeden Abend wissend das ich so erwachen werde. Ich kann nicht mehr. Von Tag zu Tag wird meine Haut fahler, trotz der Hitze bin ich blass, meine Freunde fragen ob ich krank bin. Ich kann mich nicht mehr rühren am Tag, jede Bewegung scheint zu viel zu sein.
Ich versinke im Selbstmitleid. Erbärmlich, nicht?
Und trotzdem kann ich es nicht ändern.
Manchmal kommt mir seine Stimme in den Sinn. die sanft wie immer sagt: "Warum die Sorgen? Wir schaffen das, das weißt du. Ich will niemanden außer dir."
Dein Optimismus schmerzt fast noch mehr. An Tag wischen deine Worte alles böse immer fort, doch in der Nacht...
Irgendwann schlafe ich einfach ein, erschöpft vom Weinen.

Mittwoch, 4. Juli 2012

i'm so sorry

ihr süßen, meine motivation, meine kraftspender, es tut mir so leid das ich in letzter zeit nicht schreibe- und der grund ist simpel. ich habe kein internet, schreibe gerade im hugendubel das glücklicherweise wlan anbietet. so kann ich wenigstens schnell ein lebenszeichen senden, obwohl es so viel zu erzählen gäbe! ich verspreche euch, bald hört ihr wieder mehr von mir... im moment freue ich mich auf den ball am samstag... aber auch so viele zweifel quälen mich.

auf bald meine liebsten, ich denke an euch!
gruß und kuss

Freitag, 8. Juni 2012

bis dann

Also, an dieser Stelle muss ich jetzt erstmal sagen: oh mein Gott, ich fasse es nicht das sich inzwischen tatsächlich 6 Leute für meinen Blog interessieren! Ich hatte immer das Gefühl, irgendwie eine art Tagebucht zu führen, oder Selbstgespräch zu halten, ohne das es jemanden interessiert, einfach schreiben um des schreibens willen.
Deshalb an dieser Stelle ein großes "Danke" an euch, weil ihr mich vom Gegenteil überzeugt hat, und mich nun noch mehr motiviert! Für euch werde ich mir viel Mühe geben, weiter mein Herzblut hier hineinstecken. Danke!

Und zweitens, möchte ich mich von euch für die kommende Woche schonmal verabschieden- ich bin ab heute Abend nicht mehr da, erst zum Geburtstag, danach direkt zu meinem Freund, ab Montag eine Woche zelten! Heute morgen hatte ich genau 61 auf der Waage... Vielleicht sehe ich ja nach dieser Woche eine 5 statt der 6? Das wäre natürlich der Hammer... Endlich diese blöde 6 wegzubekommen.
So, meine süßen Buttercups, ich wünsche euch eine wunderschöne Woche, ich hoffe ihr habt auch alle bald frei!
Bis dann! :-*

Donnerstag, 7. Juni 2012

natürlich.

"Frau X. wir gratulieren Ihnen zu einer bestanden Ethik-Prüfung. Mit dem Prädikat 2+. Sie erhalten von dem Kommite für die abgelegte Prüfung 12 Punkte. Glückwunsch!"
...Glückwunsch? Will sie mich auf den Arm nehmen? Warum grinsen die Lehrer, als hätten sie mir soeben verkündet, das sie ein Heilmittel gegen Aids gefunden? Soll ich mich freuen?
Sie scheinen meine Unzufriedenheit zu bemerken, und erklären mir schnell, das zu den 13 Punkten, der 1, nur die richtige zeitliche Einordnung der antiken Philosophen gefehlt hätte. Außerdem sei das erwähnen des Nihilismus zu weitschweifend gewesen. Mein Blick schweift nach rechts, zu der Vase in der noch 4 Rosen stehen. Eine Rose für jeden, der eine 1 bekommt. Eine Auszeichnung. Eine Belohnung. So knapp, nur einen Punkt bin ich an der 1 vorbei, bin wieder einmal nur Mittelmaß. Natürlich.
Wie konnte ich mir nur einbilden, ich könnte dieses Mal aus der Masse herausstechen? Das mache ich nie. Tränen treten mir in die Augen, zum Glück bin ich entlassen und kann gehen. Draußen sitzt P. die wegen ihrer egozentrischen, angeberischen Art von allen nur "Ich & Ich" genannt wird und schaut noch in den Hefter. Schnell setze ich ein dickes Grinsen auf, die Maske des zufriedenen Mädchens, dem es egal ist was für Noten sie bekommt, die nur das Abi bestehen will weil die Ausbildung schon unterschrieben ist.
Innerlich bricht etwas. Ich will studieren nach der Ausbildung, will gute Noten. Jaja, die zufriedene Maske. Inzwischen scheint sie an mein Gesicht angewachsen zu sein. Dabei will ich doch nur einmal zu denen gehören, zu denen sich die Leute umdrehen und sagen "Wow, die hat was." Aber ich habe nichts.
Nichts an meiner Persönlichkeit oder Aussehen. Ich habe den wundervollsten Freund den man sich nur vorstellen kann, ja, aber ich habe keinerlei Ahnung was er an mir findet. Er könnte alle haben, und will mich. warum?

Später erfahre ich, das P nur 5 Punkte bekommen hat, was mich etwas aufmuntert. Aber die Geschichte dahinter verdient einen eigenen Post.

Endlich sind die Prüfungen vorbei. Und immerhin kann ich an dieser Stelle schon verkünden: das Abitur ist bestanden! Ich habe die geforderten 100 Punkte schon mit dem mündlichen Prüfungen erreicht, nun ist es eigentlich fast egal was ich in den schriftlichen hab. Aber ich will mindestens ein 2,5er Abi. Alles andere wäre blamabel.

Aber jetzt mache ich erstmal einen gemütlichen Abend, arbeite weiter an dem Geburtstagsgeschenk für eine meiner Freundinnen. Endlich, endlich vorbei. Vorbei!!!

David Hume

...Erkenntnistheorie. Wie spannend. Ich habe noch genau eine Stunde um mir letzte Wissenslücken aufzufüllen, dann mache ich mich fertig, anziehen, schminken, etwas essen (notgedrungen, ein knurrender Magen in der mündlichen Prüfung wäre nicht so Ideal...) und dann geht es los. Schon jetzt kann ich spüren, wie der schwarze Tee in meinem Magen rumort, Aufregung schlägt mir immer so auf den Magen. Nur noch dieser eine Test den ich bestehen muss, wenn ich mehr als 5 Punkte bekomme habe ich das Abitur bestanden, egal wie meine schriftlichen Noten aussehen. Schnell schaue ich im Kalender- noch 11 Tage, dann werden die Ergebnisse bekannt gegeben. 11 Tage! Das ist doch Quälerei. Seufzend lehne ich mich zurück, schließe für einen Moment die Augen um mich zu beruhigen, obwohl ich Angst habe einfach im sitzen einzuschlafen.
Mein Magen meldet sich, knurrt und rumpelt. Am liebsten würde ich ihn anschreien: "Du bekommst nichts mehr!!!" aber...
Zumindest habe ich was tolles gefunden, es heißt "Süßer Moment", und ist im Prinzip Pudding oder auch Griesbrei der einfach mit heißen Wasser gemacht wird. Und dadurch das es ein Becher voll ist, kann man die Kalorien gut im Auge behalten- 265. Ich finde das ganz aktzeptabel, wenn man bedenkt das man davon tatsächlich ziemlich satt wird, und was süßes im Mund hat. Ich habe gestern so eine FA abgewendet- lieber 265 als 750 Kalorien durch Chips und Schokolade, wie es fas geendet hätte.
Ich öffne meine Augen wieder. Zumindest hat mich das Nachdenken über Kalorien und FA's etwas abgelenkt. Nichts desto trotz weiß ich noch immer nichts über David Hume, weil ich lieber schreibe, als ihn weiter zu googlen. Bei meinen Glück kommt ohnehin Religionsphilisophie dran, was ich überhaupt nicht gelernt habe. Pffffff...
Noch einmal schließe ich kurz die Augen. Mein Kopf sinkt nach vorn, ich merke den verspannten Nacken, das Ergebnis der letzten Stunden vor dem Laptop und Hefter. Schluss. Ich kann mir keine Schwäche leisten- das noch, danach wird wieder an der Figur gearbeitet, dann gibt es keine Ausreden mehr.
Ich drücke den "Veröffentlichen" Button, und kehre mit meinen Gedanken zurück zu David Hume.

Mittwoch, 6. Juni 2012

er dreht das radio lauter

...als die Frauenstimme sagt: "Und nun für sie: Hurts mit Wonderful Life!".
Ganz automatisch bewegen sich unsere Hände zum Knopf um lauter zu machen, unsere Hände stoßen aneinander und wir fangen an zu lachen. Wir schweigen und genießen unser Lied, das Lied das unsere Liebe symbolisiert, unseren ersten Abend, der Abend an dem alles klar war. Das es nur uns gibt. Plötzlich schaut er mich kurz von Fahrersitz an, und erzählt mir schnell etwas, das ihm gerade in den Sinn kam. "Oder ist das blöd, wenn ich jetzt rede?". Und grinst mich an. Zur Antwort lache ich nur, denn genau das ist es, was ich wollte, wenn ich dieses Lied hörte, das du bei mir bist, mir erzählst was dir durch den Kopf geht.

Es war der Geburtstag deines besten Freundes zu dem ich überraschend eingeladen wurde. Später sollte ich erfahren, das er etwas von mir wollte, doch ich wollte nur dich sehen, das war alles was zählte, das du da sein würdest. Schon so lange sah ich heimlich zu dir in der Klasse, zu dem stillen Jungen, der immer Hemden trägt, und immer eine Antwort weiß, in Politik und Geschichte aufblüht.
Wir waren nur wenige, nicht einmal 10, und verbrachten den Abend mit Alkohol der für 30 gereicht hätte und Musik die wir auf YouTube raussuchten. Ich saß auf dem Boden, dir gegenüber, als du plötzlich etwas Platz auf deinem Stuhl machst und mir anbietest mich zu setzten. Oh Gott, deine Wärme, mit der ich dich heute noch ärgere, dein unglaublicher Duft, so subtil das ich ihn nur wahrnehme wenn du dich bewegtest. Fast wäre ich verrückt geworden vor Verlangen, einfach deine Hand zu nehmen und dich zu küssen.
Dir fällt etwas ein, ein Lied. Und dann... Wonderful Life dröhnte aus den Boxen, der tiefe Bass lullte mich ein, und da warst du wieder... So nah. Um mehr Platz zu haben, legtest du deinen Arm um meine Schultern, und ich starb tausend Tode. Trotzdem sagte ich "Das Lied ist wirklich schön. Und sehr romantisch." Deine freie Hand began mit dem Stein meiner langen Kette zu spielen. "Darum habe ich ihn angemacht." Oh Gott, oh Gott. Was? Weil es dir gefällt? Weil du etwas romantisches wolltest? Mein Kopf ist leer.
Irgendwann löse ich die Kette von meinem Hals und gebe sie dir. "Zum spielen" und lache. Wir bleiben den ganzen Abend so sitzen, deinen Arm um meine Schulter, meine Kette in deiner Hand. Zu schade, das sie inzwischen kaputt ist. Doch den Anhänger habe ich immernoch. Ich bereue, das Angebot dort zu schlafen abgelehnt zu haben als ich höre das du bleibst.
Es wird spät, sein Bruder der uns fährt wird müde, also brechen wir übrigen auf. Zuerst sagst du nicht Tschüss, doch einer der Jungs ruft, angetrunken "L.! Es ist Kuschelzeit! Komm raus!" weil wir uns alle zum Abschied umarmen. Und dannn bist da du, umarmst zuerst A., jedoch nur kurz, bevor du mich in die Arme schließt. Bitte lass nicht los. "Schlaf gut" flüsterst du, und bist auch schon weg.

Ich sitze am Fenster, starre in die Nacht bis wir in Erfurt sind. Meine Kette ist immer noch in deiner Tasche.

Montag, 4. Juni 2012

zerstörerin

Der Himmel erhellt sich langsam. Ich habe in dieser Nacht kein Auge zugetan, habe versucht mich mit lesen, lernen und Musik von meinen Gedanken abzulenken. Doch die Stimmen haben zu laut geschrien, mir eine Wahrheit offenbart die ich so noch nie sah: Ich habe alles zerstört.
Alles? Ja. Ich weine jede zweite Nacht aus Angst ihn während der räumlichen Trennung zu verlieren, plane jetzt schon wie oft ich von meinen Gehalt zu ihm fahren kann, weine weiter wegen der wenigen Möglichkeiten- und bin selbst schuld daran.
Warum? Warum musste ich mich in München bewerben? Ja, zu dem Zeitpunkt war bei ihm auch noch München geplant, aber warum habe ich mich nur in München beworben? Jetzt habe ich keine andere Wahl, obwohl ich wusste wie ungern er Thüringen verlassen möchte. Ich hatte Angebote für Erfurt, für Weimar. Nein, es musste München sein, und statt nach einer Wohnung in E,rfurt für uns zu suchen, stehen wir vor einer jahrelangen Fernbeziehung. Ich werde ihn verlieren, diesen wundervollen Jungen, nein Mann, der er ja nun schon ist, mit dem ich mir eine echte Zukunft hätte vorstellen können, genauso wie er mit mir. Wir hätten alles alles haben können, Wohnung, Haus, Kinder, zusammen alt werden, und ich habe es mit einer einzigen dummen Entscheidung für immer zerstört. Er wird 7 Jahre studieren, ich mache 3 Jahre eine Ausbildung und danach ebenfalls ein Studium. Warum? Warum habe ich das einzig Gute in meinem Leben zerstört, das einzige was mich am Leben festhalten und hoffen ließ. Wie lange werden wir durchhalten? 1 Jahr? Vielleicht anderthalb? Wie lange bis wir bemerken, das Skype und telefonate nicht die Wärme und gemeinsamen Erlebnisse ersetzen können, Berührungen, nebeneinander aufwachen. Wie lange, bis er eine Frau findet die ihm all das gibt? Die so viel realer ist als ich? Wie lange?
Was soll ich nur ohne ihn tun? Meine gesamte Zukunft, mit einem Fingerschnipps in Trümmern, allein in dieser verdammten Stadt?
Ich bin schuld. Ich habe alles zerstört.
Ich denke ernsthaft darüber nach alles hinzuwerfen. Zu kündigen und einen neuen Plan zu machen. Doch dafür habe ich nicht den Mumm, müsste meine Mutter enttäuschen die schon jetzt nie zufrieden ist. Und was soll ich denn jetzt noch finden? So spät im Jahr? Ich spiele sogar mit dem Gedanken, gleich zu studieren... Was soll ich nur tun???

Sonntag, 3. Juni 2012

bald

Wir, 5 Mädels am Telefon, Konferenzschaltung. Es ist ein Wunder das wir es tatsächlich schaffen unseren Ausflug zu planen, ein Wunder das wir uns überhaupt verstehen.
Ich freue mich so unglaublich auf unsere Woche, unsere kleine Abschlussfahrt. Zwar fahren wir nicht wie geplant nach Frankreich sondern gehen nur Zelten, aber... Es ist mir egal wo wir sind, hauptsache wir sind zusammen. Ihr seid so viel echter, ehrlicher, wunderbarer als der Rest unserer stupiden Kursstufe- nur warum haben wir uns erst jetzt gefunden? Wir kannten und mochten uns schon länger, doch so eng befreundet wie jetzt sind wir erst seit einigen Monaten. Die Antwort liegt auf der Hand: weil wir alle nicht sind wie die anderen, wir sind stiller, bleiben lieber für uns, haben nichts übrig für Selbstdarsteller und ihre Fanclubs.
Aber das ist jetzt egal. Ihr seid wundervoll, wir haben eine tolle Woche vor uns. Am 11.06 gehts los, wir fünf Ulknudeln und ein Zelt- ich sehe viel Alkohol und lustige Tage auf uns zukommen...
Und das beste: jeder nimmt sein eigenes Essen mit, das heißt ich muss nichts bzw nur wenig essen! Endlich keiner der mich kontrolliert!

Samstag, 2. Juni 2012

immer mehr

Kühle Abendluft streicht mir über meine immer kalten Hände, die durch die geöffnete Balkontür in das Wohnzimmer gelangt. Ich nehme den Becher mit den heißen Früchtetee wieder auf, der etwas bitter schmeckt. Aber ich mache keinen Zucker hinein. So schmeckt er viel... er schmeckt pur. Wie ich gern wäre. Ich sehe alte Aufnahmen von Elvis, dessen Stimme ich noch nie so gut fand wie die von Johnny Cash. I'm sorry, Elvis, aber nur Johnny hat diese verrauchte, raue Stimme, die von Drogen, Whiskey und Rock zeugen.
Apropos Drogen, etwas Gras, das wär's jetzt. Nur weiß niemand das ich kiffe, und so fehlen mir auch die Kontakte um an Gras zu kommen. Tragisch. Ich tippe mit steifen Fingern, auch der Tee konnte nicht helfen meine Hände zu erwärmen. Der Laptop steht auf meinem sich vorwölbenden Bauch. Schwer fühlt sich mein ganzer Körper an, schwer und klumpig, irgendwie zu viel, als hätte ich Steine gegessen. Aber bei den, was ich morgen auf der Waage sehen werde hätte ich auch Steine essen können, ganze Felsbrocken. Der Efffekt wäre der selbe.
Ich denke zurück an den Moment vor ein paar Tagen. ich stehe in der Umkleidekabine, habe einen umwerfenden Bikini an, einfach wunderschön, im 50er Jahre Design. Dann öffnet sie die Tür der Kabine, wirft einen Blick auf meinen schwammigen Körper, und reißt die Augen auf. "Oh, äh, nein... Ich glaube der ist es nicht. Der betont deinen Hüftspeck so. Aber das liegt bestimmt am Bikini." und geht. Ich bin allein in dieser mir nun klein erscheinenden Kabine, und mir wird klar das nicht etwa die Kabine kleiner wird, sondern ich mich ausdehne immer mehr, immer mehr.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Die Welt dreht sich zu schnell

Die Bässe hämmern mir gegen die Brust, so stark das ich kaum atmen kann, mein Herz im selben Takt schlägt. Seine Stimme dringt laut an mein Ohr, ich stehe ganz vorn und kann ihn genau sehen. Er mich jedoch nicht, weil er mich hier nicht erwartet, der Freund den wir beim Weihnachtsmarkt gewonnen haben, den wir hier heute überraschen wollen. Meine Mutter und eine Freundin stehen jeweils rechts, beziehungsweise links von mir, tanzen im Takt seiner Musik und feiern. Nur ich stehe still da, genieße die Musik. Nur ich will nicht tanzen. Ich kann nicht tanzen. Ich muss mich betrinken um zu tanzen und ich brauche Freunde um mich herum. Nicht meine Mutter und ihre Freundin, nicht die betrunkenen Dörfler, die zu allem abgehen, sei es Rammstein oder Leider geil, was auch immer er singt. Ich fühle mich nicht wohl genug um zu tanzen.
Ich spüre die Blicke die mich von der Seite treffen, wie sie mich beäugen weil ich nur dastehe. "Dir gefällt es wohl nicht?". Der spitze Kommentar trifft, ich weiß genau was sie meint. Immer mehr machen sie sich lustig über mich, über meine Steifheit, die immer mehr zunimmt je mehr Blicke sie sich zuwerfen, mal genervt, mal belustigt, mal laut lachend. Ich ziehe mich zurück, will weiter nach hinten um von ihnen weg zukommen, doch sie ziehen an meinem Rock, schwingen den langen Chiffon im Rythmus des Liedes- und lachen mich offen aus. Meine eigene Mutter lacht mich in der Öffentlichkeit aus. Will allen zeigen wie dumm und unbeweglich ich bin.
Tränen steigen mir in die Augen, ich schiebe es auf den dichten Zigarettenqualm, mein Magen knurrt. Nichts mehr gegessen, und meine Knie werden schon weich. Jetzt schon? Nach nichtmal einem Tag? Versager. Du weißt nicht was echter Hunger ist. Doch auch die schlechte Luft, die Enge, die Menschenmassen um mich herum die mich zu verachten scheint, die vielen blinkenden Lichter- ich kippe um.

Meine Mutter begleitet mich nach draußen: "Na, mit dir kann man aber auch nirgendwohin? Am besten bleibst du im München immer im Wohnheim, die vielen Menschen wären nichts für dich."
Aha. Danke.
Sie schleift mich wieder rein, obwohl ich noch wackle, und gern sitzen bleiben würde. Ich finde eine Bank, bleibe den Rest des Abends dort. Sobald ich länger stehe beginnt die Welt sich wieder zu schnell zu drehen.
Nippe an der mir gereichten Cola, bis sie mich zwingen sie auszutrinken. Fuck. Die Kalorien!
Am Ende des Konzerts betrachten sie mich mitleidig, wie ein zerfetztes Tier am Straßenrand.
"Wollen wir gehen?" Keine unschuldige Frage, jeder Ton lässt heraushören das sie wegen mir gehen MÜSSEN. Ich will nicht gehen, will noch das Treiben der Nacht beobachten, doch da sitzen wir schon wieder im Auto. Gleich um 5. Das einzig Gute des Abends ist der Sonnenaufgang, der sich vor meinen Augen ausbreitet.

Sonntag, 27. Mai 2012

good morning world

Guten Morgen... Ja, ich bin erst aufgestanden, weil die Party doch ziemlich lange ging, obwohl sie nicht wirklich gut war. Nur die Leute da, die immer auf jeder Party der Meinung sind, sie müssten sich ganz besonders hervortun.
"Hach, es tut mir ja SOOO Leid das ich zu spät bin. Aber ich musste meinen weißen Audi nochmal volltanken."
Ja, du fährst einen weißen fetten Audi. Und? Das Auto gehört nicht dir, es gehört deinen Eltern, du hast es nur geliehen. Das Auto meines Freundes das du da so abschätzig betrachtest, ist vielleicht kein Audi, aber es gehört ihm! Bitch.
"Oh mein Gott, S. du hast heute aber ein paar Mörder-Schuhe an. Sind die nicht etwas übertrieben hoch?" Nein, ich finde meine 14cm Absätze nicht übertrieben. Ich kann auch betrunken darin laufen. Und im Gegensatz zu dir Mädchen, ziehe ich mich für meinen Freund heiß an, nicht um jeden Kerl zu vögeln der bei 3 nicht auf dem nächsten Baum ist.

Man sieht, die Gesellschaft war nicht unbedingt die beste. Ich fühle mich ohnehin nicht so wohl in großen Menschenmassen. Ich lerne zwar gern Fremde kennen, habe keine Berührungsängste, doch mit all diesen falschen Tussis kann ich mich nicht gehen lassen, kann nicht frei atmen oder reden. Ich fühle mich gehemmt unter all den Personen die ich verachte. Die ich für ihre Werte verachte, für ihre Falschheit, für den ständigen Drang nach ungeteilter Aufmerksamkeit, den sie so sehr brauchen das sie sie sogar bei mir suchen. Wo sie mich sonst nicht mit dem Arsch anschauen. ich nehme mein Glas Jim Beam wieder in die Hand, das ich betrachtet habe während sie um mich herum lästern und protzen und sich selbst vergöttern. Ich atme den vanilligen Duft ein, das scharfe Aroma des Whiskys, und trinke es in einem Zug aus. Irgendwie muss ich diesen Abend ja überstehen.

Freitag, 25. Mai 2012

nie genug

Es ist plötzlich alles so real. Mein Wohnheimplatz ist gesichert, der Mietvertrag ist auf dem Weg zu mir. Endlich ist so gut wie alles geregelt, nur noch BAB beantragen. In einer Woche sind die mündlichen Prüfungen, und ich hoffe ich muss nicht zur Nachprüfung, weil ich in den schriftlichen Prüfungen so schlecht war. Und dann? Ja, dann heißt es einfach warten, warten bis zum 6.Juli.
Der Tag an dem meine Schulzeit endgültig vorbei ist.

Ich freue mich schon darauf. Nur eins vermiest mir die Vorfreude- der ewige Pessimismus meiner Mutter. Ich werde es nicht schaffen mich zu versorgen, werde mit dem Gehalt nicht haushalten können, werde in München keinen Anschluss finden.
Als ich noch auf der Suche nach einem Wohnheim war, ging es ihr nicht schnell genug, Tag für Tag schrie sie mich an: "Wie kann man nur so dämlich sein! Du wirst sehen, am Ende musst du in München unter der Brücke schlafen."
Jetzt habe ich etwas, habe ein tolles Wohnheim, direkt am Stachus, so zentral wie es nur geht. Und natürlich ist es ihr Verdienst, sie hat dafür gesorgt das es klappt.
Nichts hat sie. Ich habe es allein geschafft. Ich habe mir Wohnheime gesucht, ich habe die Bewerbungen geschrieben, ich habe die Termine gemacht und die Fahrt nach München, immerhin 100 Euro, selbst bezahlt. Und immernoch ist es nicht genug. Es ist nie genug. "Das Zimmer ist ganz schön klein. Und es gibt keine Mahlzeiten? Na toll, glaub ja nicht das ich das Zeug aufhebe das du nicht mitnehmen kannst.".
Es ist nie, nie, nie genug, egal was ich mache.

Dienstag, 22. Mai 2012

Weed

Wow, ich hätte nie gedacht das ich einmal so den Durchblick bekomme. Wir sitzen in einer Runde an meinem Lieblingsplatz, wollen einfach chillen und uns betrinken zur Feier, das die Prüfungen fast geschafft sind. Es ist weit nach Mitternacht, einige sind schon gegangen, nach der unglaublichen Tatsache, das sich ein Mann nur wenige hundert Meter von uns entfernt erschießen wollte. Ständig waren Warnschüsse zu hören, wir wurden hinter ein Gebäude verbarrikadiert damit wir nicht von Querschlägern getroffen werden, durften nicht mal aufs Klo.

Irgendwann war der Spuck vorbei, wir durften zurück, und haben weiter getrunken und gechillt... Es mag makaber erscheinen, aber die Situation war einfach so surreal...
In einem Anfall von Selbstreflektion- ich betrachte die Mädchen im Kreis, wunderschön, schlank, ein wildes Leben, einfach perfekt- werde ich von Minute von Minute trauriger, meine beste hat sich schon lange zu N. angeseilt, sie tuscheln über Erlebnisse und Geheimnisse die ich nicht kenne, nicht kennen werde, weil ich einfach nicht dazugehöre.
Ich bleibe also in dem anderen Kreis, zu dem neue Leute dazustoßen... Zwei Jungs, einer sieht aus wie Justin Bieber, der andere wie Jack Sparrow, mit Dreads und Piratenhut, verschlissenen Klamotten und Wurfmessern am Gürtel.

Wir unterhalten uns, philosophieren über das verschissene Leben und anderes, bis er beginnt, sich eine Tüte zu drehen. Ich bin hypnotisiert von dem Anblick. Vor etlichen Jahren habe ich mal gekifft und anderes Zeug probiert, doch heute wäre ein Joint genau das was ich brauche. Er reicht mir das Glühende, zigarettenähnliche Ding, und ich nehme einen tiefen Zug, schmecke etwas, das mir nussig zu sein scheint und inhaliere weiter den dicken Dunst...
Als die Welt beginnt undeutlicher zu werden, gebe ich die Tüte weiter, warte auf den nächsten Zug, der auch kommt.

Auf dem nach Hause Weg scheint mir alles klar zu sein. Ich bin ne verdammte Looserin, weil ich es nie wirklich versucht habe, nicht bereit war zu leiden, immer auf Sicherheit gespielt habe- abnehmen, ja klar, aber nur wenn ich nichts dafür machen muss. Ich sehe merkwürdige Schatten, Linien scheinen sich zu bewegen, aber ich hab den Durchblick. Bleibe noch eine Weile in der wundervollen Nacht gefangen, sitze einfach da, bis ich mich ins Bett schleppe und einschlafe.

Freitag, 18. Mai 2012

love, love, love




Mein Bauch warnt mich. Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl das etwas... etwas passiert, passieren wird oder ist. Ich habe nicht die geringste Ahnung warum.  Gestern war er mit den Jungs unterwegs, klar, Männertag mit Bollerwagen und Alkohol. Aber irgendwie habe ich Angst... Die Jungs mögen mich nicht, und ich weiß das er nicht so glücklich ist wie wir einmal waren. Wir sagen das uns immer wieder, natürlich, wie sehr wir uns lieben, aber wir wissen beide wie sehr diese Zeit an uns, uns als Paar, zehrt. Ich trage gerade eins seiner Shirts, es riecht noch nach ihm, und es tut so weh zu wissen das wir am seidenen Faden hängen. Ich bin nicht gut darin, Kontakte aufrecht zu erhalten, ebenso wie er. Ich habe gesehen, wie er alte Freunde zufällig traf, die Versprechen gehört etwas zu unternehmen, sich zu melden. Und ich habe gesehen, wie sie nie eingehalten wurden.
Wie wird es mit uns enden, 200km entfernt voneinander, mit lauter klugen Mädchen um ihn herum, die so viel näher und realer sein werden als ich, die irgendwo auf ihn wartet, die er vielleicht einmal im Monat sieht.
Wir haben oft über die Zukunft gesprochen, und bei diesem Gedanken fange ich erneut an zu heulen. Die Zukunft, von der er mir so oft erzählt hat, wenn er Bilder heraufbeschwor- "Stell dir vor, wir wachen auf. Ich hab dich im Arm, und weil ich früh zur Arbeit muss lasse ich dich schlafen, gebe dir und danach den Zwillingen einen Kuss. Du bringst sie in den Kindergarten und gehst zur Arbeit. Wenn du nach Hause kommst, habe ich sie schon abgeholt und wir warten auf dich."

Ich habe Angst vor dem Tag an dem diese Zukunft für immer zerbricht, weil er an einem Tag wie dem gestrigen erkennt, das er mich nicht halten will, der er diese Zukunft nicht mit mir will, das 7 Jahre zu viel sind um zu kämpfen. 7 Jahre in denen er studiert, ich meine Ausbildung fertig und ebenfalls angefangen habe zu studieren? 7 Jahre sind so lang...

Miau...

Das Licht draußen ist wundervoll. Der Tag ist noch völlig neu, das Licht ist sanft und noch dämmrig. Ich sitze auf der fremden Couch, bin als einzige wach. Links von mir liegen die 2 anderen, noch tief und fest schlafend, eine auf dem Bauch, alle viere von sich gestreckt, von der anderen ist nur der struppige zopf zu erkennen, den sie sich gestern noch schnell gebunden hat. Ich muss lächeln, alles wirkt so friedlich nach dieser durchzechten Nacht. Langsam beginne ich mich wieder zu erinnern, woher die dröhnenden Kopfschmerzen kommen, der widerliche Geschmack in meinem Mund, die Übelkeit. Leise stehe ich auf, hole mir ein Glas Wasser und trinke es in kleinen Schlucken. Hole die Erinnerungen zurück.
Das erste Glas Sangria. Später stoßen wir mit Sekt an, ich habe ein großes Glas und trinke es allein. Gebe meiner besten einen Kuss, während wir über Metal-Bands debattieren. Spielen ein Trinkspiel, bei dem ich dauernd verliere und alles mögliche trinken muss. Trinke die gesamte Flasche Mojito allein, weil es keinem von den Mädels schmeckt. Ich erinnere mich an den einsetzenden Schwindel, an Sachen die ich gesagt habe, oder glaube gesagt zu haben. Das Spiel, das wir auf der Playstation spielten, Türme bauen. Wir waren irgendwann zu betrunken und warfen einfach nur noch alles um.
Irgendwann tanze ich allein in der Küche, K. feuert mich an, A. ist zu betrunken um mitzumachen wie sie sagt. Wenn ich die Augen schließe, dreht sich die Welt zu schnell, schwankt unter meinen Füßen. Ich torkle zur Toilette, schließe die Tür und noch während ich den Toilettendeckel hebe, weiß ich was passieren wird. Ich kotze mir die Seele aus dem Leib, den Alkohol, die Überreste meiner FA, alles. Ich kehre noch ein paar mal zur Toilette zurück, bis ich irgendwann einfach auf dem Boden liegen bleibe.

Eigentlich ist es doch garnicht so schwer, denke ich, das kotzen. Warum schaffe ich das sonst nicht? Auch in dieser Beziehung bin ich also ein Looser. Super.
Meine beste findet mich schließlich, bleibt bei mir, hält mir die Haare als ich erneut kotzen muss. Schließlich bringt sie mich zu der Couch auf der ich jetzt sitze, ich schlafe sofort ein.

Dienstag, 15. Mai 2012

solution

Okay, ich bestrafe meinen körper. War einer von euch schonmal am Meer, ist rumgeplanscht und hat dabei zu viel Salzwasser verschluckt, sodass euch kotzübel etc. wurde?
Ich hab im Ägypten Urlaub 2 Kilo abgenommen, nachdem ich beim Schnorcheln ebenso Salzwasser geschluckt habe.
Genau das versuche ich jetzt. Habe ein Glas gesättigtes Salzwasser getrunken, und es rumort schon ganz schön in meinem Bauch. Hab ich verdient.

Fuck!!!

fuck, fuck fuck!!!
Morgen ist Bio-Prüfung, ich hab nicht gelernt, ich kann nichts, einfach nichts und zu allem überfluss habe ich mich auch noch vollgestopft mit Süßkram... Oh verdammt... Ich bin so ein Looser, ich kann mich nicht 2 Sekunden konzentrieren um mir das nötige Wissen ins Gehirn zu pressen, ich hab nur geschlafen, wie tot.  Ich bin nicht in der Lage mich einfach zu beherrschen und musste diesen Schrott essen. Kein Wunder das ich so fett bin.

Samstag, 12. Mai 2012

keep loving you


Alles kommt ans Licht

Es ist so ruhig. Als wären alle Geräusche der Welt einfach abgestellt worden. So hoch oben erreicht mich nichts, nichts außer dem sanften Zwitschern der Vögel, der Gesang unzähliger Stimmen. Und der Wind. Der Wind, der durch die Blätter fährt, zunächst sanft. Und ich? Ich sitze einfach da, beachte das Buch in meiner Hand nicht, dessen Zeilen sich ohnehin bereits in mein Herz bebrannt haben. Ich sitze einfach, ohne zu denken, ohne bewusst zu fühlen. Atme einfach. Atme die süße Luft ein, geschwängert von Duft hunderter Blüten, von Gräsern und diesem Hauch eines nahenden Gewitters, das sich bereits mit unheilvollen dunklen Wolken ankündigt, mit schwüler Luft und dem Gefühl das alles noch wärmer strahlt. Ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht, und ich weiß genau woher es kommt, von dem Gedanken der mich gerade unwillkürlich durchlief: Irgendwann kommt alles ans Licht.
Alles. Ich kann nicht anders als schadenfroh zu sein, zu widerlich es auch sein mag. Aber nun ja, mein Charakter passt sich wohl meinem Körper an?

So lange hast du versucht dir ein perfektes Leben aufzubauen. Stimmt nicht. Du wolltest ein perfektes Image. Wie oft hast du mit mir über P. oder F. gelästert, wie sehr sie dich nerven, und ihre Arroganz, nur um ihnen danach in den Hintern zu kriechen? Als unsere Freundschaft zerbrach, waren es genau diese Leute, die dir plötzlich dein Leben bedeuteten. Und das war genau der Moment, in den du für mich all deine Glaubwürdigkeit verlorst. Es gibt so viele liebe, gute Menschen in unserer Stufe, für die Freundschaft noch mehr als ein Wort ist.
Aber für dich musste es immer die High Society sein, die Glamour-Gruppe, um deinem Image zu entsprechen. Warst zu unendlich nett zu allen, immer ein offenes Ohr, so mitfühlend. Und als wir echtes Elend sahen, hast du gelacht. Du hast gelacht über den alten Mann, der nach dem Tsunami in Japan alles verloren hat, seine Kinder, Enkel, Heimat. Du hast einfach gelacht. Und ich wollte nichts mehr als dir ins Gesicht kotzen für deine Falschheit.

Aber erinnert ihr euch? Alles kommt ans Licht. Alles!
Alle Lügen, das ganze Gerüst das du dir aufgebaut hast bricht zusammen. Warum? Weil die Leute anfingen sich auszutauschen, du Stellung beziehen solltest und es nicht konntest. Und nun durchschauen sie dich.
Traurig, nicht? Und das alles für die Aufmerksamkeit, die du dir mehr als alles andere gewünscht hast, wie du selbst sagtest.

Donnerstag, 10. Mai 2012

frühlingswarm

Wie eine Umarmung fühlt es sich an, das warme, rosa gefärbte Wasser, das nach Johannisbeer duftet. Wie ein Picknich in der Sonne, mit Freunden, etwas zu viel Alkohol, hübschen Sommerkleidern und meinem Freund. der mir über die Beine streicht, während wir einfach im Sonnenlich liegen und dieses unbeschreibliche Gefühl genießen die letzten Strahlen auszukosten, ein Abend, von dem zum Schluss vor allem dieser Duft in Erinnerung bleibt.
Doch, nein. Stop.
Ich liege nicht auf einer Wiese. Ich liege in dem rosafarbenen Wasser, dessen Wärme langsam schwindet. Ich beginne zu frieren, und die zuvor gefühlte Leichtigkeit wandelt sich in erdrückende Schwere. Alles scheint mich zu verhöhnen, ruft mir zu : "Eckelhaft!" und jeder Makel meines Körpers tritt hervor. Ich kann mich nicht verstecken vor den schreienden Stimmen, die lauter und lauter und lauter werden, von den Wänden wiederhallen. Mein Körper ist bloßgestellt, enthüllt vor tausenden von Augen, deren verurteilenden Blicke beinah körperlich zu spüren sind. Ich bin widerlich. Hülle mich in einen Bademantel und fliehe, renne weg, versuche mich zu verbergen in meinem Bett, doch der einzige Effekt besteht daraus das die Decken die Feuchtigkeit meines noch klitschnassen Körpers aufsaugen. Die Stimmen bleiben. Kann ich nicht entkommen? Nein. Ich krabble aus den nassen Laken, splitternakt, und bewege mich langsam auf den Spiegel zu. Ein blasses Mädchen blickt zurück, mit vorwölbenden Bauch, Schenkeln die aneinander kleben. Die Arme schwabbeln bei jeder Bewegung, die Brüste sind zu groß. Nüchtern betrachte ich das Mädchen. Sicher ist es unglücklich, aber liebt essen, das es heimlich in sích hineinstopft wenn niemand da ist, voll mit schlechten Gewissen.
Das bin ich. Ich. Nur langsam dringt es in mein Bewusstsein, was die Stimmen die ganze Zeit schon schreien: "Das bist du. Sieh nur richtig hin. Schau es dir an, die Katastrophe die deinen Namen trägt. Wie lange wird er dich noch lieben wenn du so aussiehst? Wie lange wird er akzeptieren das du nicht mehr das dünne hübsche Mädchen bist in das er sich vor 2 Jahren verliebt hat? Er kann es so viel besser treffen. Sieh dich an!"
Das mache ich. Und breche heulend und schreiend vor dem Spiegel zusammen. Und noch immer sind die Stimmen da.

Samstag, 5. Mai 2012

Day zero... again

Es ist wieder soweit. Ich stehe in der Küche, während das Brot im Grill röstet, und starre es an. Ich starre es einfach an, während meine Gedanken fließen. Während ein Entschluss sich formt, fast wie von allein, ohne mein zutun. Ich stehe wieder am Anfang, an der Startlinie eines Rennens, das ich bereits so oft verloren habe, in dem mich so viele überholt haben, in dem ich gestrauchelt, gestürzt bin- und irgendwann einfach liegenblieb. Und nun? Ein neues Rennen beginnt, und wieder liegt die Spannung in der Luft, das Kribbeln des Neubeginns das mich jedesmal erfasst. Immer wieder von neuem.
Das Brot ist fertig geröstet. Mit langsamen Bewegungen nehme ich es, setze mich auf die Couch, esse ohne zu schmecken, ohne mir dessen Bewusst zu sein. Ich lege den letzten Kanten des Brots beiseite, merke meinen entschlossenen Ausdruck.
Ist es diesmal anders? Kann ich dieses Rennen endlich beenden?
Es ist anders. Diesmal ist es nicht wie sonst. Ich bin nicht allein. In gewisser Weise habe ich diesmal Mitstreiter. Und bin doch auf eine befreiende Art allein, denn werde ich nicht das Gefängnis meines sogenannten Zuhauses endlich verlassen? Endlich der Kontrolle entfliehen?
Das werde ich. Ein neuer Abschnitt meines Lebens steht bevor, ein wundervoller Abschnitt, wenn ich es endlich schaffe. Tag 0 im Kampf gegen meinen Körper hat wieder begonnen.
Das Rennen beginnt erneut. Nur diesmal bleibe ich nicht liegen. Ich werde wieder rennen.