Freitag, 8. Juni 2012

bis dann

Also, an dieser Stelle muss ich jetzt erstmal sagen: oh mein Gott, ich fasse es nicht das sich inzwischen tatsächlich 6 Leute für meinen Blog interessieren! Ich hatte immer das Gefühl, irgendwie eine art Tagebucht zu führen, oder Selbstgespräch zu halten, ohne das es jemanden interessiert, einfach schreiben um des schreibens willen.
Deshalb an dieser Stelle ein großes "Danke" an euch, weil ihr mich vom Gegenteil überzeugt hat, und mich nun noch mehr motiviert! Für euch werde ich mir viel Mühe geben, weiter mein Herzblut hier hineinstecken. Danke!

Und zweitens, möchte ich mich von euch für die kommende Woche schonmal verabschieden- ich bin ab heute Abend nicht mehr da, erst zum Geburtstag, danach direkt zu meinem Freund, ab Montag eine Woche zelten! Heute morgen hatte ich genau 61 auf der Waage... Vielleicht sehe ich ja nach dieser Woche eine 5 statt der 6? Das wäre natürlich der Hammer... Endlich diese blöde 6 wegzubekommen.
So, meine süßen Buttercups, ich wünsche euch eine wunderschöne Woche, ich hoffe ihr habt auch alle bald frei!
Bis dann! :-*

Donnerstag, 7. Juni 2012

natürlich.

"Frau X. wir gratulieren Ihnen zu einer bestanden Ethik-Prüfung. Mit dem Prädikat 2+. Sie erhalten von dem Kommite für die abgelegte Prüfung 12 Punkte. Glückwunsch!"
...Glückwunsch? Will sie mich auf den Arm nehmen? Warum grinsen die Lehrer, als hätten sie mir soeben verkündet, das sie ein Heilmittel gegen Aids gefunden? Soll ich mich freuen?
Sie scheinen meine Unzufriedenheit zu bemerken, und erklären mir schnell, das zu den 13 Punkten, der 1, nur die richtige zeitliche Einordnung der antiken Philosophen gefehlt hätte. Außerdem sei das erwähnen des Nihilismus zu weitschweifend gewesen. Mein Blick schweift nach rechts, zu der Vase in der noch 4 Rosen stehen. Eine Rose für jeden, der eine 1 bekommt. Eine Auszeichnung. Eine Belohnung. So knapp, nur einen Punkt bin ich an der 1 vorbei, bin wieder einmal nur Mittelmaß. Natürlich.
Wie konnte ich mir nur einbilden, ich könnte dieses Mal aus der Masse herausstechen? Das mache ich nie. Tränen treten mir in die Augen, zum Glück bin ich entlassen und kann gehen. Draußen sitzt P. die wegen ihrer egozentrischen, angeberischen Art von allen nur "Ich & Ich" genannt wird und schaut noch in den Hefter. Schnell setze ich ein dickes Grinsen auf, die Maske des zufriedenen Mädchens, dem es egal ist was für Noten sie bekommt, die nur das Abi bestehen will weil die Ausbildung schon unterschrieben ist.
Innerlich bricht etwas. Ich will studieren nach der Ausbildung, will gute Noten. Jaja, die zufriedene Maske. Inzwischen scheint sie an mein Gesicht angewachsen zu sein. Dabei will ich doch nur einmal zu denen gehören, zu denen sich die Leute umdrehen und sagen "Wow, die hat was." Aber ich habe nichts.
Nichts an meiner Persönlichkeit oder Aussehen. Ich habe den wundervollsten Freund den man sich nur vorstellen kann, ja, aber ich habe keinerlei Ahnung was er an mir findet. Er könnte alle haben, und will mich. warum?

Später erfahre ich, das P nur 5 Punkte bekommen hat, was mich etwas aufmuntert. Aber die Geschichte dahinter verdient einen eigenen Post.

Endlich sind die Prüfungen vorbei. Und immerhin kann ich an dieser Stelle schon verkünden: das Abitur ist bestanden! Ich habe die geforderten 100 Punkte schon mit dem mündlichen Prüfungen erreicht, nun ist es eigentlich fast egal was ich in den schriftlichen hab. Aber ich will mindestens ein 2,5er Abi. Alles andere wäre blamabel.

Aber jetzt mache ich erstmal einen gemütlichen Abend, arbeite weiter an dem Geburtstagsgeschenk für eine meiner Freundinnen. Endlich, endlich vorbei. Vorbei!!!

David Hume

...Erkenntnistheorie. Wie spannend. Ich habe noch genau eine Stunde um mir letzte Wissenslücken aufzufüllen, dann mache ich mich fertig, anziehen, schminken, etwas essen (notgedrungen, ein knurrender Magen in der mündlichen Prüfung wäre nicht so Ideal...) und dann geht es los. Schon jetzt kann ich spüren, wie der schwarze Tee in meinem Magen rumort, Aufregung schlägt mir immer so auf den Magen. Nur noch dieser eine Test den ich bestehen muss, wenn ich mehr als 5 Punkte bekomme habe ich das Abitur bestanden, egal wie meine schriftlichen Noten aussehen. Schnell schaue ich im Kalender- noch 11 Tage, dann werden die Ergebnisse bekannt gegeben. 11 Tage! Das ist doch Quälerei. Seufzend lehne ich mich zurück, schließe für einen Moment die Augen um mich zu beruhigen, obwohl ich Angst habe einfach im sitzen einzuschlafen.
Mein Magen meldet sich, knurrt und rumpelt. Am liebsten würde ich ihn anschreien: "Du bekommst nichts mehr!!!" aber...
Zumindest habe ich was tolles gefunden, es heißt "Süßer Moment", und ist im Prinzip Pudding oder auch Griesbrei der einfach mit heißen Wasser gemacht wird. Und dadurch das es ein Becher voll ist, kann man die Kalorien gut im Auge behalten- 265. Ich finde das ganz aktzeptabel, wenn man bedenkt das man davon tatsächlich ziemlich satt wird, und was süßes im Mund hat. Ich habe gestern so eine FA abgewendet- lieber 265 als 750 Kalorien durch Chips und Schokolade, wie es fas geendet hätte.
Ich öffne meine Augen wieder. Zumindest hat mich das Nachdenken über Kalorien und FA's etwas abgelenkt. Nichts desto trotz weiß ich noch immer nichts über David Hume, weil ich lieber schreibe, als ihn weiter zu googlen. Bei meinen Glück kommt ohnehin Religionsphilisophie dran, was ich überhaupt nicht gelernt habe. Pffffff...
Noch einmal schließe ich kurz die Augen. Mein Kopf sinkt nach vorn, ich merke den verspannten Nacken, das Ergebnis der letzten Stunden vor dem Laptop und Hefter. Schluss. Ich kann mir keine Schwäche leisten- das noch, danach wird wieder an der Figur gearbeitet, dann gibt es keine Ausreden mehr.
Ich drücke den "Veröffentlichen" Button, und kehre mit meinen Gedanken zurück zu David Hume.

Mittwoch, 6. Juni 2012

er dreht das radio lauter

...als die Frauenstimme sagt: "Und nun für sie: Hurts mit Wonderful Life!".
Ganz automatisch bewegen sich unsere Hände zum Knopf um lauter zu machen, unsere Hände stoßen aneinander und wir fangen an zu lachen. Wir schweigen und genießen unser Lied, das Lied das unsere Liebe symbolisiert, unseren ersten Abend, der Abend an dem alles klar war. Das es nur uns gibt. Plötzlich schaut er mich kurz von Fahrersitz an, und erzählt mir schnell etwas, das ihm gerade in den Sinn kam. "Oder ist das blöd, wenn ich jetzt rede?". Und grinst mich an. Zur Antwort lache ich nur, denn genau das ist es, was ich wollte, wenn ich dieses Lied hörte, das du bei mir bist, mir erzählst was dir durch den Kopf geht.

Es war der Geburtstag deines besten Freundes zu dem ich überraschend eingeladen wurde. Später sollte ich erfahren, das er etwas von mir wollte, doch ich wollte nur dich sehen, das war alles was zählte, das du da sein würdest. Schon so lange sah ich heimlich zu dir in der Klasse, zu dem stillen Jungen, der immer Hemden trägt, und immer eine Antwort weiß, in Politik und Geschichte aufblüht.
Wir waren nur wenige, nicht einmal 10, und verbrachten den Abend mit Alkohol der für 30 gereicht hätte und Musik die wir auf YouTube raussuchten. Ich saß auf dem Boden, dir gegenüber, als du plötzlich etwas Platz auf deinem Stuhl machst und mir anbietest mich zu setzten. Oh Gott, deine Wärme, mit der ich dich heute noch ärgere, dein unglaublicher Duft, so subtil das ich ihn nur wahrnehme wenn du dich bewegtest. Fast wäre ich verrückt geworden vor Verlangen, einfach deine Hand zu nehmen und dich zu küssen.
Dir fällt etwas ein, ein Lied. Und dann... Wonderful Life dröhnte aus den Boxen, der tiefe Bass lullte mich ein, und da warst du wieder... So nah. Um mehr Platz zu haben, legtest du deinen Arm um meine Schultern, und ich starb tausend Tode. Trotzdem sagte ich "Das Lied ist wirklich schön. Und sehr romantisch." Deine freie Hand began mit dem Stein meiner langen Kette zu spielen. "Darum habe ich ihn angemacht." Oh Gott, oh Gott. Was? Weil es dir gefällt? Weil du etwas romantisches wolltest? Mein Kopf ist leer.
Irgendwann löse ich die Kette von meinem Hals und gebe sie dir. "Zum spielen" und lache. Wir bleiben den ganzen Abend so sitzen, deinen Arm um meine Schulter, meine Kette in deiner Hand. Zu schade, das sie inzwischen kaputt ist. Doch den Anhänger habe ich immernoch. Ich bereue, das Angebot dort zu schlafen abgelehnt zu haben als ich höre das du bleibst.
Es wird spät, sein Bruder der uns fährt wird müde, also brechen wir übrigen auf. Zuerst sagst du nicht Tschüss, doch einer der Jungs ruft, angetrunken "L.! Es ist Kuschelzeit! Komm raus!" weil wir uns alle zum Abschied umarmen. Und dannn bist da du, umarmst zuerst A., jedoch nur kurz, bevor du mich in die Arme schließt. Bitte lass nicht los. "Schlaf gut" flüsterst du, und bist auch schon weg.

Ich sitze am Fenster, starre in die Nacht bis wir in Erfurt sind. Meine Kette ist immer noch in deiner Tasche.

Montag, 4. Juni 2012

zerstörerin

Der Himmel erhellt sich langsam. Ich habe in dieser Nacht kein Auge zugetan, habe versucht mich mit lesen, lernen und Musik von meinen Gedanken abzulenken. Doch die Stimmen haben zu laut geschrien, mir eine Wahrheit offenbart die ich so noch nie sah: Ich habe alles zerstört.
Alles? Ja. Ich weine jede zweite Nacht aus Angst ihn während der räumlichen Trennung zu verlieren, plane jetzt schon wie oft ich von meinen Gehalt zu ihm fahren kann, weine weiter wegen der wenigen Möglichkeiten- und bin selbst schuld daran.
Warum? Warum musste ich mich in München bewerben? Ja, zu dem Zeitpunkt war bei ihm auch noch München geplant, aber warum habe ich mich nur in München beworben? Jetzt habe ich keine andere Wahl, obwohl ich wusste wie ungern er Thüringen verlassen möchte. Ich hatte Angebote für Erfurt, für Weimar. Nein, es musste München sein, und statt nach einer Wohnung in E,rfurt für uns zu suchen, stehen wir vor einer jahrelangen Fernbeziehung. Ich werde ihn verlieren, diesen wundervollen Jungen, nein Mann, der er ja nun schon ist, mit dem ich mir eine echte Zukunft hätte vorstellen können, genauso wie er mit mir. Wir hätten alles alles haben können, Wohnung, Haus, Kinder, zusammen alt werden, und ich habe es mit einer einzigen dummen Entscheidung für immer zerstört. Er wird 7 Jahre studieren, ich mache 3 Jahre eine Ausbildung und danach ebenfalls ein Studium. Warum? Warum habe ich das einzig Gute in meinem Leben zerstört, das einzige was mich am Leben festhalten und hoffen ließ. Wie lange werden wir durchhalten? 1 Jahr? Vielleicht anderthalb? Wie lange bis wir bemerken, das Skype und telefonate nicht die Wärme und gemeinsamen Erlebnisse ersetzen können, Berührungen, nebeneinander aufwachen. Wie lange, bis er eine Frau findet die ihm all das gibt? Die so viel realer ist als ich? Wie lange?
Was soll ich nur ohne ihn tun? Meine gesamte Zukunft, mit einem Fingerschnipps in Trümmern, allein in dieser verdammten Stadt?
Ich bin schuld. Ich habe alles zerstört.
Ich denke ernsthaft darüber nach alles hinzuwerfen. Zu kündigen und einen neuen Plan zu machen. Doch dafür habe ich nicht den Mumm, müsste meine Mutter enttäuschen die schon jetzt nie zufrieden ist. Und was soll ich denn jetzt noch finden? So spät im Jahr? Ich spiele sogar mit dem Gedanken, gleich zu studieren... Was soll ich nur tun???

Sonntag, 3. Juni 2012

bald

Wir, 5 Mädels am Telefon, Konferenzschaltung. Es ist ein Wunder das wir es tatsächlich schaffen unseren Ausflug zu planen, ein Wunder das wir uns überhaupt verstehen.
Ich freue mich so unglaublich auf unsere Woche, unsere kleine Abschlussfahrt. Zwar fahren wir nicht wie geplant nach Frankreich sondern gehen nur Zelten, aber... Es ist mir egal wo wir sind, hauptsache wir sind zusammen. Ihr seid so viel echter, ehrlicher, wunderbarer als der Rest unserer stupiden Kursstufe- nur warum haben wir uns erst jetzt gefunden? Wir kannten und mochten uns schon länger, doch so eng befreundet wie jetzt sind wir erst seit einigen Monaten. Die Antwort liegt auf der Hand: weil wir alle nicht sind wie die anderen, wir sind stiller, bleiben lieber für uns, haben nichts übrig für Selbstdarsteller und ihre Fanclubs.
Aber das ist jetzt egal. Ihr seid wundervoll, wir haben eine tolle Woche vor uns. Am 11.06 gehts los, wir fünf Ulknudeln und ein Zelt- ich sehe viel Alkohol und lustige Tage auf uns zukommen...
Und das beste: jeder nimmt sein eigenes Essen mit, das heißt ich muss nichts bzw nur wenig essen! Endlich keiner der mich kontrolliert!

Samstag, 2. Juni 2012

immer mehr

Kühle Abendluft streicht mir über meine immer kalten Hände, die durch die geöffnete Balkontür in das Wohnzimmer gelangt. Ich nehme den Becher mit den heißen Früchtetee wieder auf, der etwas bitter schmeckt. Aber ich mache keinen Zucker hinein. So schmeckt er viel... er schmeckt pur. Wie ich gern wäre. Ich sehe alte Aufnahmen von Elvis, dessen Stimme ich noch nie so gut fand wie die von Johnny Cash. I'm sorry, Elvis, aber nur Johnny hat diese verrauchte, raue Stimme, die von Drogen, Whiskey und Rock zeugen.
Apropos Drogen, etwas Gras, das wär's jetzt. Nur weiß niemand das ich kiffe, und so fehlen mir auch die Kontakte um an Gras zu kommen. Tragisch. Ich tippe mit steifen Fingern, auch der Tee konnte nicht helfen meine Hände zu erwärmen. Der Laptop steht auf meinem sich vorwölbenden Bauch. Schwer fühlt sich mein ganzer Körper an, schwer und klumpig, irgendwie zu viel, als hätte ich Steine gegessen. Aber bei den, was ich morgen auf der Waage sehen werde hätte ich auch Steine essen können, ganze Felsbrocken. Der Efffekt wäre der selbe.
Ich denke zurück an den Moment vor ein paar Tagen. ich stehe in der Umkleidekabine, habe einen umwerfenden Bikini an, einfach wunderschön, im 50er Jahre Design. Dann öffnet sie die Tür der Kabine, wirft einen Blick auf meinen schwammigen Körper, und reißt die Augen auf. "Oh, äh, nein... Ich glaube der ist es nicht. Der betont deinen Hüftspeck so. Aber das liegt bestimmt am Bikini." und geht. Ich bin allein in dieser mir nun klein erscheinenden Kabine, und mir wird klar das nicht etwa die Kabine kleiner wird, sondern ich mich ausdehne immer mehr, immer mehr.